Bei Amazons Live-Streaming-Videoportal Twitch wurde mehreren Angestellten gekündigt. 

Amazons Tochterfirma Twitch hat aktuell 15 Prozent der Beschäftigten der Abteilung „Trust and Safety“ entlassen. Die entsprechenden Teams sind bei der Gaming-Plattform zuständig für die Überwachung und Kontrolle von Inhalten, also beispielsweise für das Entfernen von missbräuchlichem oder illegalem Content.

Externe Dienstleister und KI sollen Aufgaben übernehmen

Die wichtige Aufgabe, schädliche Inhalte zu entfernen, sollen künftig unter anderem externe Dienstleister übernehmen, meldet Heise mit Verweis auf Bloomberg. Ein solcher sei etwa die Majorel Group mit Sitz in Luxemburg. Die Callcenter-Agentur hat im vergangenen Jahr den Kundendienst für Booking.com übernommen. 

Des Weiteren soll auch künstliche Intelligenz bei der Inhaltskontrolle zum Einsatz kommen. Allerdings seien durch die Kündigungen auch wesentliche Informationen verloren gegangen, wie mehrere Insider dem Bericht zufolge erläutern. Demnach werde angezweifelt, dass Führungskräfte über das notwendige Wissen rund um die Themen Sicherheit und KI-Lösungen haben und Prioritäten für den Einsatz solcher Tools richtig setzen würden.

Sparmaßnahmen auch bei Twitch

Twitch ist das Problem von missbräuchlichen Inhalten in Verbindung mit der Gaming-Kultur bewusst, seit mehreren Jahren habe man das Thema auf dem Schirm. Vor gut zwei Jahren hatte sich Twitch etwa explizit sogar außerhalb der eigenen Plattform der Ahndung von negativen Verhaltensweisen verschrieben. Dafür wurden Richtlinien überarbeitet. 

Mehr zum Thema:

 

Die Kosten für den Betrieb seien sehr hoch. Laut Heise/Bloomberg hatte sich die Plattform deshalb zuletzt verstärkt darauf fokussiert, mögliche Verluste aus dem Livestreaming-Geschäft einzudämmen, unter anderem habe man angekündigt, die Einnahmen der Streamer zu kürzen.

Die Sparmaßnahmen und Entlassungswellen bei Konzernmutter Amazon haben sich zudem auch generell Twitch ausgewirkt, das Portal hatte in dem Zusammenhang bekannt gegeben, dass insgesamt über 400 Angestellte gehen müssen. Kurz vor den Entlassungen im März schied auch Mitbegründer und ehemaliger Twitch-CEO Emmett Shear aus dem Unternehmen aus. Er soll sich Mitarbeiteraussagen zufolge besonders für die Themen Sicherheit und Vertrauen auf der Plattform eingesetzt haben.

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen bei Amazon informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!