Amazon wurde Opfer einer Betrugsmasche durch eigene Angestellte. Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe

Immer mal wieder wird der Konzern Opfer von kriminellen Machenschaften. In einem aktuellen Fall kamen die Betrügerinnen und Betrüger aber aus den eigenen Reihen: Eine Gruppe von Amazon-Angestellten hat das System der Lieferpartnerschaften ausgenutzt. Mit gefälschten Dokumenten und Informationen gelang es ihnen, sich vom eigenen Arbeitgeber mehrere Millionen US-Dollar zu erschleichen. 

Eine nunmehr ehemalige Amazon-Managerin aus dem Bereich Operations hatte sich des Betrugs schuldig bekannt, meldet Golem mit Verweis auf das US-Magazin Vice/Motherboard. Sie soll laut der Anklageschrift, die beim US-Gericht Northern District Court of Georgia eingereicht wurde, gefälschte Rechnungen im Wert von mehr als 10 Millionen US-Dollar erstellt und Amazon so zur Überweisung von 9,4 Millionen US-Dollar veranlasst haben. Die Zahlungen seien anschließend auf Bankkonten geflossen, die die Mitarbeiterin sowie weitere, an der Verschwörung beteiligte Personen kontrollierten. 

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Erfundene Lieferfirmen 

Damit die gefälschten Rechnungen überhaupt erstellt werden konnten, griff die Angeklagte darauf zurück, dass Amazon mehrere Partnerschaften zu Herstellerfirmen unterhält, von denen Produkte gekauft und anschließend auf dem Marktplatz angeboten werden. Entsprechende Lieferanten soll sich die Managerin einfach ausgedacht haben: „Als Teil des Plans stellte die Angeklagte unwissenden Angestellten gefälschte Herstellerinformationen zur Verfügung und bat sie, die Informationen in das Herstellersystem von Amazon einzugeben“, wird dazu aus der Anklageschrift zitiert. Sobald die Informationen im System waren, hatte die Beschuldigte die Zahlungen an die vermeintlichen Produktionsfirmen veranlasst – für Waren, die diese eben angeblich an Amazon geliefert hätten, dort aber tatsächlich nie ankamen. 

Sie habe zudem weitere Angestellte angestiftet, Kontakte zu fälschen und an den ergaunerten Einnahmen beteiligt. Nach ihrem Schuldbekenntnis im November vergangenen Jahres drohen ihr nun voraussichtlich bis zu 20 Jahre Haft. Zudem soll sie zugestimmt haben, die knapp 9,4 Millionen US-Dollar zurückzuzahlen. 

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