Die KEP-Dienstleister wollen die operativen Tätigkeiten beim JointVenture ParcelLock nicht weiterführen. 

Im Laufe des Jahres wollen sowohl Hermes als auch DPD die Tätigkeiten bei ParcelLock sukzessive zurückfahren und schließlich beenden. Seit Sommer 2016 ist das universell verwendbare Schließsystem des Gemeinschaftsunternehmens der beiden Paketdienstleister auf dem deutschen Markt. 

Zunächst war auch noch KEP-Dienst GLS mit im Boot, das Unternehmen trennte sich aber 2018 von ParcelLock und gab sein Drittel Anteile an Hermes und DPD ab, sodass die beiden Gesellschafter jeweils einen Anteil von 50 Prozent an ParcelLock innehatten. Nun wird die GmbH geschlossen.

Paketboxen sind verbraucherfreundlich – aber zu wenig genutzt

„Aus strategische Erwägungen“ beenden Hermes und DPD ParcelLock, wie sie in einer gemeinsamen Pressemitteilung schreiben. Man wollte mit ParcelLock ein offenes Paketsystem schaffen, das Technologieunternehmen lieferte dafür u. a. die passende IT-Struktur und App. Die Locker waren unter anderem in Mehr- und Einfamilienhäusern integriert oder wurden im Zuge des Pilotprojektes „Hamburg Box“ – das Ende Februar 2022 ausläuft – an ÖPNV-Haltestellen erprobt. 

Anwenderinnen und Anwender empfanden das System als verbraucherfreundlich, allerdings „blieben sowohl die Nutzerzahlen wie auch die Marktentwicklung des ParcelLock-Projekts insgesamt hinter den Erwartungen zurück“, heißt es weiter seitens DPD und Hermes. Es fehlte etwa an einer ausreichenden Abdeckung, die aufgrund mangelnder Kooperationen mit Herstellern oder Vertriebspartnern nicht zustande gekommen sei. 

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Alternativen angekündigt

Die anstehende Abwicklungsperiode werde nun partnerschaftlich bewältigt. Nähere Angaben dazu, wie mit den Mitarbeitenden von ParcelLock verfahren wird, machten beide Unternehmen nicht. 

DPD und Hermes werden Packstationen indes nicht grundsätzlich den Rücken kehren. „Der Locker-Markt bleibt für beide Unternehmen dennoch sehr interessant und es werden in Zukunft alternative Lösungen in diesem Bereich vorangetrieben“, teilten sie mit.

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