Mehr Geld und Zugang zu verschiedenen Benefits – das sollen Zustellfahrer in den USA von Amazon nun erhalten.

Wie der Konzern Mitte September bekannt gab, wird es für Fahrer, die bei den sogenannten Delivery Service Partnern (DSP) beschäftigt sind und Pakete in den Lieferwagen von Amazon zustellen, eine Lohnerhöhung geben. Außerdem wurde die Aufnahme eines 401(k)-Plans in das Serviceangebot für DSP angekündigt. Dies ist in den USA ein vom Arbeitgeber mitfinanziertes Modell der privaten Altersvorsorge. Im ersten Jahr will der Online-Riese rund 60 Millionen Dollar zur Verfügung stellen, um Kleinunternehmern bei der Aufstockung der Mitarbeiterbeiträge zu unterstützen.

„Durch das DSP-Programm haben kleine Unternehmen auf der ganzen Welt seit dem Start vor vier Jahren mehr als 26 Milliarden US-Dollar Umsatz für ihre Unternehmen generiert“, so Parisa Sadrzadeh, Vice President des Worldwide Delivery Service Partner Program von Amazon in der Ankündigung. „Das hätten wir ohne die DSP und ihre unglaublichen Teams nicht geschafft. Wir werden auch weiterhin gemeinsam mit ihnen Innovationen entwickeln und unsere Größenvorteile und Ressourcen nutzen, um ihnen zu helfen, ihren Mitarbeitern erstklassige Angebote zu machen. In unsere DSP zu investieren bedeutet, dass wir weiterhin in Gemeinden im ganzen Land investieren.“

Amazon erstattet Kosten für Bildungsleistungen

Neben der Lohnerhöhungen und Altersvorsorge sollen die Zusteller künftig auch dabei unterstützt werden, Bildungsangebote in Anspruch zu nehmen. Unter dem Namen „Next Mile Program“ können die Fahrer ab Januar 2023 bis zu 5.250 US-Dollar pro Jahr für Bildungsleistungen, unter anderem College-Kurse, Highschool-Abschlusskurse und Qualifikationsnachweise in Anspruch nehmen. Amazon erstattet den Lieferpartnern die Kosten für den Unterricht. Der Zugang zu Schulungen und verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten überall in den USA soll den Zustellern helfen, ihre Karriere voranzutreiben.

Insgesamt will der E-Commerce-Konzern 450 Millionen Dollar investieren, um die Gehälter aufzustocken und mehr Leistungen für Lieferfahrer zu bieten. 

Die Initiative kommt in einer Zeit, in der die Arbeitslosenquote in den USA weiterhin niedrig ist und in der Schifffahrts-, Lkw- und andere Transportunternehmen um Arbeitskräfte konkurrieren. Amazon arbeitet bereits jetzt mit mehr als 3.500 Lieferpartnern auf der ganzen Welt zusammen und beschäftigt nach Angaben des Unternehmens mehr als 275.000 Fahrer.