Ein Ex-Sträfling darf gegen Amazon klagen, weil das Unternehmen seine Bewerbung abgelehnt hat.

Amazon sucht zwar jede Menge neue Mitarbeiter, erlaubt sich aber auch, Menschen abzulehnen. Der Ex-Häftling Henry Franklin hatte sich im April 2019 bei Cornucopia Logistics als Lieferfahrer beworben. Das Unternehmen beliefert unter anderem Amazon und deren Kette Whole Foods. Bei der Bewerbung hatte er gelogen und keine Vorstrafen angegeben – dabei saß der Mann wegen Mordes 23 Jahre im Gefängnis und wurde im Juni 2018 auf Bewährung entlassen.

Mann lügt bei Amazon-Bewerbung 

Als Amazon die Daten des Mannes überprüfte, wurde die falsche Aussage aufgedeckt und ihm der Job verwehrt. Die Ablehnung ist jedoch trotz der Lüge des Mannes nicht rechtens, wie jetzt die US-Bezirksrichterin Valerie Caproni in Manhattan entschied. Laut Reuters könnte der Mann nun gegen Whole Foods Klage einreichen. 

Denn das New Yorker Gesetz verbietet Arbeitgebern, Bewerber aufgrund möglicher Vorstrafen abzulehnen, um ihre Wiedereingliederung zu ermöglichen. Dabei gibt es nur zwei Ausnahmen: Die Straftaten stehen in direktem Zusammenhang mit der angestrebten Stelle oder die Einstellung wäre ein unangemessenes Risiko für die Öffentlichkeit.

Genau diese Ausnahmen konnten Amazon und Whole Foods aber nicht nachweisen. Franklin habe „hinreichend dargelegt [...], dass er rehabilitiert ist und keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit darstellt“, so die Richterin. Sie habe aber auch Verständnis für Amazons Lage. Amazon und Whole Foods hatten argumentiert, dass Franklins Lüge Grund genug sei, ihn abzulehnen.

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