Der Lockdown zwingt einige Paketdienste nun zur Anpassung ihrer Lieferversprechen vor Weihnachten. 

Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich das Sendungsaufkommen in diesem Jahr vervielfacht: Die Deutsche Post DHL Group beförderte zuletzt mehrfach über 11 Millionen Pakete pro Tag, auch bei anderen KEP-Dienstleistern stiegen die Sendungsmengen im Schnitt um 20 Prozent. Aus diesem Grund ist die Zustellung im diesjährigen Weihnachtsgeschäft eingeschränkt, das zeigte sich u. a. mit Lieferverzögerungen und Beschränkungen im internationalen Versand bei DHL, aber auch bei Hermes und GLS führte dies zu leichten Lieferverzögerungen beziehungsweise Gegenmaßnahmen.

GLS und DPD haben ihre Lieferversprechen inzwischen angepasst und die Abgabefristen vorgezogen, wie das Portal Inside-Digital meldet

DPD: Sendungen müssen bis spätestens 18.12. eingehen

DPD hatte zunächst zugesichert, Sendungen, die bis zum 22.12., 12 Uhr in einem Paketshop des Logistikers abgegeben werden, rechtzeitig bis Heiligabend zuzustellen. Jetzt wird als Abgabezeitpunkt der 18.12. ausgewiesen. Dabei handelt es sich nach Angaben eines DPD-Sprechers um eine „dringende Empfehlung“. Expresspakete innerhalb Deutschlands können laut DPD noch bis spätestens 23. Dezember, 12:00 Uhr, versendet werden. „Selbstverständlich werden wir aber auch bei Paketen, die nach dem 18. Dezember in einem Pickup Paketshop hinterlegt werden, alles tun, um diese nach Möglichkeit noch vor Heiligabend zuzustellen. Standardpakete, die nach dem 22. Dezember noch aufgegeben werden, werden wir vor Weihnachten nicht mehr zustellen können“, so DPD.

GLS: Pakete müssen bis 21.12. abgegeben werden 

Auch GLS hat seine Fristen vorgezogen. Statt des 22.12. gilt hier nun Montag, der 21.12. als letzter Termin, um Sendungen abzugeben. Pakete ins EU-Ausland können nur noch bis zum 18.12. rechtzeitig zugestellt werden, für den außereuropäischen Versand ist die Abgabefrist mit dem 16.12. bereits verstrichen. Die Termine weist GLS auch auf seiner Webseite aus. Eine Sprecherin erklärte zur Friständerung auf Nachfrage: „Wir haben es mit Rekordmengen zu tun und bewältigen über 20 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Unsere nationale sowie internationale Netzwerk-Performance ist stabil. In Deutschland werden GLS Pakete zum Beispiel nach wie vor größtenteils am nächsten Tag zugestellt und mit über 97 Prozent innerhalb von zwei Tagen. Unsere Mitarbeiter in der Paketabwicklung sowie unsere Transportpartner setzen alles daran, dass die Pakete unserer Kunden schnellstmöglich zugestellt werden. Durch die Unsicherheiten, die die Corona-bedingten Einschränkungen im In- und Ausland mit sich bringen, ist es unumgänglich, dass wir uns kurzfristige Änderungen vorbehalten.“

Die KEP-Dienstleister hatten gegenüber dem LogistikWatchblog auch zuvor bereits entsprechende Maßnahmen angedeutet. Der von der Bundesregierung mittlerweile beschlossene Lockdown, der u. a. die Schließung des Einzelhandels seit dem 16.12. beinhaltet, galt als ein unsicherer Faktor: Es war abzusehen, dass durch die Geschäftsschließungen vermehrt online bestellt wird und entsprechend mehr versendet werden muss. Hinzu kommt, dass aufgrund des derzeitigen Infektionsgeschehens auch mehr private Pakete aufgegeben werden als normalerweise, da viele Menschen ihre Lieben zum Weihnachtsfest nicht persönlich sehen.