In der zweiten Verhandlungsrunde zwischen der Deutschen Post AG und der Gewerkschaft Verdi konnte keine Einigung erzielt werden. Bis Ende September könnten nun weitere Streiks beim Logistiker folgen.

Auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 3. und 4. September konnte es zwischen der Deutsche Post AG und der Gewerkschaft Verdi zu keiner Einigung kommen. Im Gegenteil, man sei von einer Annäherung weit entfernt, wie es von Verdi in einer entsprechenden Mitteilung heißt.

„Die Arbeitgeber haben immer noch kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass die DP AG ihre Beschäftigten mit einer Erhöhung von 1,5 Prozent abspeisen will“, so die Verhandlungsführerin und stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis. Gerade in der Coronazeit haben die Mitarbeiter hart gearbeitet und so maßgeblich zum Unternehmenserfolg beigetragen, wie die Vorsitzende weiter betont. „1,5 Prozent mehr wären inakzeptabel. Unsere Mitglieder werden angemessen reagieren.“

„Kein Sparkurs bei den Beschäftigten“

Die Deutsche Post DHL Group konnte einen deutlichen Gewinn im ersten Halbjahr erzielen, vor allem die steigenden Paketmengen während der Coronakrise trugen maßgeblich zu dem Ergebnis bei. „Wer in einer Krise derart profitiert, muss zur Ankurbelung der Wirtschaft beitragen. Dazu gehören ganz klar ordentliche Lohnerhöhungen und kein Sparkurs bei den Beschäftigten“, betont Andrea Kocsis weiter. Die Deutsche Post habe nach eigenen Angaben „konstruktive Vorschläge vorgelegt“, so Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie laut Reuters. So will man in der nächsten Runde ein „unterschriftsreifes Angebot“ vorlegen können.

Verdi will für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten eine lineare Erhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten erreichen, eine Forderung, welcher die Deutsche Post AG nicht nachgehen wollte. Die nächsten Verhandlungen werden laut der Gewerkschaft am 21./22. September stattfinden, bis dahin könnte Verdi zu Arbeitsniederlegungen der Post-Mitarbeiter aufrufen, um ihren Forderungen Nachduck zu verleihen.

Bereits letzte Woche gab es regionale ganztägige Streiks zu denen die Gewerkschaft DPVKOM aufgerufen hatte.