Die Zusteller von Hermes UK könnten künftig präziser an Adressen liefern. Hierfür hat sich der KEP-Dienstleister die Firma What3Words ins Boot geholt. 

In Großbritannien sind Adressen nicht jedes Mal präzise, sodass Paketboten beim Ausliefern von Sendungen Schwierigkeiten haben können, beispielsweise die richtige Tür zu finden. Die britische Firma What3Words, gegründet 2013, hat ein System entwickelt, mit dem Orte präziser angegeben werden können. Genau das macht sich jetzt der Logistiker Hermes im Vereinigten Königreich für die Zustellung zunutze, wie das Portal PostandParcel meldet.  

What3Words generiert vereinfachte Adressdaten 

What3Words erstellt mit einem eigens entwickelten System präzise Ortsangaben. Dazu wurde die Welt in 57 Billionen Quadrate mit einer Größe von jeweils von 3 mal 3 Metern aufgeteilt. Jedes dieser Quadrate hat eine neue, einfachere Adresse erhalten, die – wie der Unternehmensname vermuten lässt – aus drei Wörtern, die auch in Wörterbüchern der jeweiligen Landessprache zu finden sind, besteht. Diese Drei-Wort-Adressen sollen noch genauer als Postadressen bzw. so akkurat wie GPS-Koordinaten sein: „///fenster.ausgleichen.nahezu“ ist zum Beispiel der Unternehmenseingang der Unternehmenszentrale in London.

Zusätzliche Lieferadresse wird in Hermes-App hinterlegt

Auf diese Weise kann also ein sehr genauer Lieferort angegeben werden – beispielsweise auch eine Türschwelle oder ein sicherer Ort rund um das Haus oder im Garten. Das ist auch der Grund für Hermes, die Drei-Wort-Adressen künftig zu akzeptieren: Kunden können diese neue Whats3Words-Standortangabe in ihr Profil aufnehmen. Ein Zusteller kann diese dann zusätzlich zur bereits bekannten Anschrift abrufen.

Die Lieferinformation muss einmalig hinzugefügt werden, jede weitere Hermes-Bestellung würde dann stets im entsprechenden Lieferquadrat landen. „Für die Händler bedeutet diese Integration, dass die E-Commerce-Kunden von Hermes an jedes beliebige 3-Meter-Quadrat in Großbritannien liefern können“, so Clare Jones, CCO bei What3Words. Sie betont auch die Relevanz des neuen Services: „Dieses Jahr hat gezeigt, wie wichtig der E-Commerce ist und welche Rolle er in Großbritannien spielt – mit Rekordzahlen, die für die Weihnachtszeit prognostiziert werden. Dies bedeutet mehr Lieferungen, mehr neue Lieferfahrer auf der Straße und mehr Kunden mit immer höheren Erwartungen an schnelle und nahtlose Lieferungen.“

Hermes hat Einsatz der Technologie vorangetrieben

Hermes habe diese Innovation schon seit einiger Zeit geplant. „Angesichts der Pandemie, bei der wir aufgrund des sich ändernden Online-Shopping-Verhaltens innerhalb von fünf Monaten ein fünfjähriges Wachstum verzeichneten, haben wir jedoch den Einsatz dieser Technologie beschleunigt, um unsere kontaktlose Zustelloption weiter zu verbessern, zu einer Zeit, in der sowohl unsere Kunden als auch deren Kunden effiziente und sichere Zustellungen benötigen“, erläutert Chris Ashworth, CIO von Hermes UK, zum Einsatz der neuen Technologie für die Zustellung.