Deutschlandweit sind 11.000 Lufthansa-Jobs in Gefahr. Grund ist das rückläufige Geschäft während der Coronakrise.

Kahlschlag bei den großen Konzernen: Nachdem bereits Kuehne+Nagel und Fraport massive Stellenstreichungen aufgrund der Coronakrise angedeutet haben, trifft es jetzt wohl auch die Lufthansa. Bei der deutschen Fluggesellschaft steht das Geschäft fast komplett still, rund 22.000 Stellen habe man aktuell zu viel. Wie die DVZ weiß, betrifft das gut 11.000 Jobs in Deutschland. Der Konzern befindet sich über einen Stellenabbau im Zuge eines umfassenden Sparpakets in Gesprächen mit den Gewerkschaften. Die aktive Lufthansa-Flotte ist in den letzten Monaten auf ein Minimum zusammengeschrumpft, im ersten Quartal musste das Unternehmen einen Verlust von 2,1 Milliarden Euro hinnehmen.

„Nach unseren aktuellen Annahmen über den Geschäftsverlauf der kommenden drei Jahre haben wir allein bei Lufthansa perspektivisch keine Beschäftigung für jeden siebten Piloten und jeden sechsten Flugbegleiter sowie zahlreiche Mitarbeiter am Boden“, wird Personalvorstand Michael Niggemann bei der DVZ zitiert.

Rettungspaket der Bundesregierung wackelt

Um die Lufthansa zu unterstützen, hatte man sich über ein neun Milliarden Euro schweres staatliches Rettungspaket verständigt. „Wir hatten eine sehr gute Diskussion mit dem Lufthansa-Management und haben einen sehr guten Plan entwickelt, über den es auch Einigung mit Brüssel gibt“, so Bundesfinanzminister Olaf Scholz laut der Süddeutschen Zeitung. Noch ist die damit einhergehende geplante 20-Prozent-Beteiligung des Bundes aber nicht in trockenen Tüchern. Der Großaktionär Heinz Hermann Thiele hatte sich gegenüber dem Rettungspaket kritisch gezeigt und könnte bei der Hauptversammlung am Donnerstag den geplanten Staatseinstieg allein verhindern.