Online-Riese Amazon verbietet seinen Händlern in den USA die Versandart FedEx Ground. Diese sei unzuverlässig, so das vernichtende Urteil.

Die beiden US-Konzerne Amazon und FedEx haben bereits seit einigen Monaten ein angespanntes Verhältnis zueinander. Erst wurde der US-Luftfrachtvertrag mit Amazon nicht verlängert, nur kurze Zeit später wurde auch die Zustellung über den Landweg gekündigt. Nun geht Amazon sogar einen Schritt weiter und verbietet seinen US-Händlern die Zustellung von Prime-Sendungen durch FedEx Ground. Die Liefervariante sei unzuverlässig, Sendungen würden nicht rechtzeitig beim Kunden ankommen, so die Erklärung von Amazon. Das Verbot wurde „zum Schutz der Prime Customer Experience“ eingeführt, heißt es bei der Internetworld.

Bis der US-Logistiker seine Performance verbessert, müssen Händler beim Prime-Versand auf FedEx Express zurückgreifen. FedEx selbst sieht vor allem die kleinen Händler dadurch im Nachteil, da sie auf die teure Express-Versandvariante angewiesen sind. Gut möglich ist aber auch, dass stattdessen Konkurrent UPS oder Amazons eigener Lieferservice für den Versand in Anspruch genommen wird.

FedEx muss erneut Ergebnisprognose herunterschrauben

Die schlechten Nachrichten für den US-Zustelldienst gehen allerdings noch weiter. Wie das Handelsblatt berichtet, musste der Konzern nun erneut seine Umsatzprognose senken. Im zweiten Quartal des aktuellen Jahres musste FedEx einen herben Gewinneinbruch hinnehmen, der bereinigte Überschuss fiel um 39 Prozent auf 660 Millionen Dollar. Der US-Logistiker selbst begründete die schlechten Zahlen auch mit deutlich höheren Kosten.