Der Marketing-Professor Scott Galloway denkt, dass Jeff Bezos aus den Anforderungen der Coronakrise sogar einen neuen Geschäftsbereich bei Amazon aufbauen könnte – mit dem Fokus auf Prime-Kunden.

Vier Milliarden US-Dollar – das ist die Summe, die Amazon-Chef Jeff Bezos in den Kampf gegen das Coronavirus stecken will, wie er jüngst bei der Vorstellung der Quartalszahlen verkündete. Dabei geht es nicht nur um den Ausbau von Schutzmaßnahmen in den Logistiklagern, sondern auch um medizinische Forschung – Amazon betreibt eigene Labore und arbeitet unter anderem mit der Pharma-Industrie und der Weltgesundheitsorganisation WHO zusammen, um einen Impfstoff zu entwickeln. Aus diesem Engagement könnte ein ganz eigener Geschäftszweig mit dem Coronavirus entstehen, mutmaßt der renommierte Marketing-Professor Scott Galloway in einem Blogbeitrag.

 

Corona-Artikel: Amazons größte neue Produktkategorie?

So könnte Amazon unter anderem Covid-19-Tests und Schutzkleidung herstellen und liefern – vor allem an die Prime-Mitglieder, die dem E-Commerce-Riesen im Vergleich deutlich höhere Gewinne bringen als ein normaler Amazon-Kunde. Dieser Bereich könnte laut Galloway sogar „die größte neue Produktkategorie in der Geschichte“ werden – und Amazon könne auch hier der Marktführer werden. „Ich denke, Amazon wird seinen Prime-Mitgliedern Virustests in so großer Zahl und Effektivität anbieten, dass sich die USA so kompetent wie Südkorea fühlt“, beschreibt Galloway. In Südkorea gibt es bisher rund 300 Todesfälle (Stand 10. Mai), es zählt als Musterland in der Bekämpfung des Virus. Dafür müsste aber auch die Lieferkette weitgehend „virusfrei“ und Amazons Logistik wieder stärker werden, heißt es. Galloway sieht in dem möglichen Plan und Bezos' dahinter stehender Vision eine „atemberaubende Genialität“.