Zahlreiche Streiks und Proteste haben den Start des diesjährigen Amazon Prime Days überschattet. In Versandzentren auf der ganzen Welt legten Angestellte ihre Arbeit nieder.

Für Amazon ist der eigens geschaffene Prime Day einer der größten Shoppingtage. In diesem Jahr wurde der Schnäppchentag sogar auf 48 Stunden verlängert. Den Start der Rabattschlacht hätte sich der Online-Händler aber wohl etwas ruhiger gewünscht. In zahlreichen Versandzentren legten die Angestellten ihre Arbeit nieder. In den USA, Deutschland und Großbritannien sollten mit den Streiks wieder einmal auf die schlechten Arbeitsbedingungen beim Online-Giganten hingewiesen werden.

Greenpeace besetzt Dach eines Amazon-Lagers

Nach Informationen von Spiegel Online gab es hierzulande in Werne, Rheinberg, Leipzig, Graben, Koblenz sowie an den zwei Amazon-Standorten in Bad Hersfeld bereits am Montag erste Proteste. Auch in den USA, genauer in einem Versandzentrum in Minnesota, wurden bereits vergangene Woche Streiks angekündigt. In Großbritannien wurden ebenfalls Protestaktionen ausgerufen. In den Fulfillment Zentren in Rugeley, Swansea, Peterborough, Warrington, Coventry, Doncaster und Milton Keynes rief die britische Gewerkschaft GMB zu Arbeitsniederlegungen auf. Konkret geht es hier um gefährliche Arbeitsbedingungen in den Lagern. Seit 2015 seien bereits über 600 Beschwerden bei der Behörde für Arbeitsschutz, der Health and Safety Executive, eingegangen, wie edelivery schreibt

Auch die Umweltorganisation Greenpeace schloss sich mit einer Demo an. Am Standort Winsen kletterten rund 40 Greenpeace-Aktivisten auf das Dach des Amazon-Gebäudes, mit Bannern und einem 27 Meter langen Schriftzug „Für die Tonne“ aus Versandkartons protestierten sie gegen die Retouren-Vernichtung beim Online-Händler. „Wir wollen auf die klimaschädliche Ressourcenvernichtung bei Amazon aufmerksam machen.“, wird Viola Wohlgemuth, Konsum-Expertin bei Greenpeace, bei Futurezone zitiert. Amazon hat bereits mitgeteilt, man werde rechtliche Schritte gegen die Organisatoren prüfen.

Netzgemeinde solidarisiert sich mit Arbeitern

Unterdessen gab es für die streikenden Amazon-Mitarbeiter Unterstützung aus dem Netz. Auf Twitter finden sich zahlreiche Kommentare von Usern, die zum Boykott des US-Konzerns aufrufen. Sie wollen sich mit den Angestellten solidarisieren und Amazon dazu bewegen, die Missstände in den Versandzentren zu beheben.