Über 1.000 Arbeitsplätze in der Kaufhof-Logistik könnten durch den Zusammenschluss der beiden Warenketten Galeria Kaufhof und Karstadt wegfallen. Auch ein Großteil der Logistikstandorte steht vor dem Aus.

Die beiden Warenhauskonzerne Galeria Kaufhof und Karstadt konnten der immer stärker werdenden Konkurrenz nicht mehr Herr werden, ein Zusammenschluss zu Galeria Karstadt Kaufhof soll nun die Wende bringen. Der Fusion fallen allerdings mehrere tausend Arbeitsplätze zum Opfer. Insgesamt 2.600 Vollzeitstellen werden wegfallen, 1.600 davon in den Filialen, wie Karstadt bereits im Januar angekündigt hat. Die restlichen Stellen werden wohl auf den Logistiksektor bei Kaufhof fallen, so die Einschätzung der Gewerkschaft Verdi. Von den 1.600 Logistik-Beschäftigten könnten an die 1.000 ihre Jobs verlieren.

Vier von fünf Logistikstandorte vor dem Aus

Die Zukunft von insgesamt vier der fünf großen Logistikstandorte von Kaufhof sei bislang noch ungewiss, wie die Wirtschaftswoche berichtet. „Das Unternehmen will den Großteil der Lagerstandorte schließen“, wird Orhan Akman, Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel der Gewerkschaft Verdi zitiert. Die aktuellen Pläne beinhalten, dass aktuell „nur noch einer von bisher fünf großen Galeria-Kaufhof-Standorten“ vorgesehen sei, so Verdi weiter.

Karstadt selbst versuchte, den aktuellen Stellenabbau herunterzuspielen, von einem Worst-Case-Szenario sei die Rede gewesen. „Karstadt und Galeria Kaufhof bauen momentan das Drittkundengeschäft im Bereich Logistik aus. Das bedeutet, dass die Logistik ihre Expertise und Dienstleistung zukünftig auch anderen Unternehmen am Markt anbietet. Durch den Erfolg dieses strategischen Schrittes soll ein Abbau von Stellen reduziert werden“, so das Statement des Unternehmens, wie es bei der Verkehrsrundschau heißt.

Beschäftigte wollen „auf die Barrikaden gehen“

Den geplanten Stellenabbau und die Kürzungspläne wollen die Arbeitnehmer allerdings nicht ohne Weiteres hinnehmen. So seien Betriebsversammlungen an den Logistikstandorten für den heutigen Montag geplant. „Wir werden gegen diese geplanten Einschnitte kämpfen und zusammen mit den Beschäftigten auf die Barrikaden gehen“, so die Ankündigung von Orhan Akman. „Die Stimmung in der Belegschaft ist dominiert von Wut und Angst“, heißt es laut der Wirtschaftswoche von einer internen Quelle. „Das Management unterschätzt, was es heißt, zwei Unternehmen zusammenzuführen. Das ist eine Riesenherausforderung. Wenn die kulturelle Integration nicht gelingt, wird es sehr schwer. Das kracht im Moment.“