Lange wurde über die Portoerhöhung spekuliert, nun ist klar: Der Briefversand wird künftig 80 Cent kosten. Doch bei anderen Produkten dreht die Post noch stärker an der Preisschraube. Update: Die Deutsche Post hat die Preiserhöhungen bei der Bundesnetzagentur beantragt.

Zum 1. Juli wird die Post das Porto wieder erhöhen. Dass es sich dabei um die größte Portoerhöhung in der Geschichte der Post handelt, ist schon länger bekannt. Doch wie die FAZ berichtet, steht jetzt auch die genaue Höhe der Portoerhöhung fest: Demnach habe die Deutsche Post seinen Großkunden mitgeteilt, dass der Standardbrief künftig 80 Cent kosten wird. Das ist eine Steigerung um zehn Cent.

Damit wird das Briefporto nicht so stark angehoben, wie von Beobachtern zuvor erwartet – mitunter war eine Portoerhöhung auf 90 Cent im Gespräch. Doch bei anderen Produkten dreht die Post umso deutlicher an der Preisschraube. Der Versand einer Postkarte wird der FAZ zufolge künftig 60 Cent kosten. Das entspricht einer Preissteigerung um rund ein Drittel.

Die neuen Preise sollen bis Ende 2021 gelten

Die Porti für den Kompakt-, den Groß- und den Maxibrief steigen dagegen um jeweils zehn Cent. Der Kompaktbrief, der die gleichen Maße wie ein Standardbrief hat, aber mehr als doppelt so schwer sein darf, wird künftig 95 Cent kosten. Der Großbrief schlägt nach der Portoerhöhung mit 1,55 Euro und der Maxibrief mit 2,70 Euro zu Buche. Auch Einschreiben werden sich um fünf Cent verteuern und bei Auslandssendungen verlangt die Deutsche Post künftig sogar 20 Cent mehr. Die neuen Preise sollen ab dem 1. Juli bis Ende 2021 gelten.

Die kommende Portoerhöhung sorgt schon länger für Furore. Die Bundesnetzagentur hatte der Deutschen Post im Januar dieses Jahres einen Erhöhungsspielraum von 4,8 Prozent ab dem 1. April eingeräumt. Die Deutsche Post stufte diesen Spielraum als zu niedrig ein und hielt daran fest, das Porto um zehn Prozent anheben zu dürfen. Post-Chef Frank Appel hatte auf der Hauptversammlung vor einer Woche noch davon gesprochen, dass eine Erhöhung um 10,6 Prozent eine überschaubare Größe sei (wir berichteten). Wie die FAZ schätzt, dürfte die Portoerhöhung dem Bonner Konzern Mehreinnahmen von mehreren Hundert Millionen Euro bringen.

Update 03. Juni 2019: Portoerhöhung bei der Bundesnetzagentur beantragt, Nachsendeservice wird ebenfalls angepasst

Wie der Bonner Konzern jetzt mitgeteilt hat, wurde die Anhebung der Briefpreise nun bei der Bundesnetzagentur beantragt. Mit einer Genehmigung rechnet das Unternehmen noch im Juni, die neuen Preise werden anschließend ab dem 01. Juli bis zum 31.12.2021 gelten. Ab sofort stehen in den Filialen Ergänzungsmarken mit einem Wert von 5, 10, 15 und 20 Cent zur Verfügung, sodass bereits gekaufte Bestände weiterhin verwendet werden können. Außerdem gab die Deutsche Post bekannt, den Nachsendeservice ab dem 1. Juli zu ändern. Das Angebot für die Nachsendung über sechs Monate entfällt, künftig ist der Service nun noch für zwölf Monate zu einem Preis von 29,90 Euro in der Filiale erhältlich. 

Zusätzlich werden die Preise für Express-Sendungen in der Filiale angehoben. Alle Preisänderungen hat die Deutsche Post in folgenden Übersichten zusammengestellt:

Briefpreise Deutsche Post
© Screenshot Deutsche Post DHL Group
Briefpreise
© Screenshot Deutsche Post DHL Group
Briefpreise
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