Kauft sich Amazon eine eigene Kinokette und wird vielleicht selbst bald zum Kinobetreiber? Klingt kurios, doch die aktuellen Gerüchte halten diese Pläne für gar nicht mal so unwahrscheinlich.

Und schon wieder überrascht uns Amazon mit einem neuen, kurios klingenden Plan: Wie aus der Branche zu hören ist, könnte es der Online-Riese aktuell auf eine eigene Kinokette abgesehen haben. Konkret habe Jeff Bezos wohl ein Auge auf die US-amerikanische Kinokette Landmark Theatres geworfen, berichtet die FAZ mit Verweis auf Bloomberg.

Dabei ist Landmark Theatres nicht irgendeine unbedeutende Kette: Sie gilt als die größte Theaterkette der USA, die sich auf unabhängige und ausländische Filme konzentriert. „Derzeit gehört die Kino-Kette der Beteiligungsgesellschaft der amerikanischen Milliardäre Mark Cuban und Todd Wagner. Dem Bericht zufolge beabsichtigen sie allerdings, die zu veräußern“, heißt es weiter. Mit etwa 50 Kinos ist das Unternehmen aktuell aktiv, unter anderem in New York und Los Angeles.

Amazon baut Aktivitäten in der Offline-Welt immer weiter aus

Grundsätzlich ist Amazon schon längst kein reiner Online-Player mehr. Die Übernahme der Bio-Supermarktkette Whole Foods oder die Eröffnung hauseigener Buchläden sowie kassenfreier Supermarktfilialen sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass der Konzern quasi an einer Omnipräsenz arbeitet. Und diese schließt natürlich sowohl die Online- als auch die Offline-Welt ein.

Auch die Filmbranche an sich ist natürlich alles andere als Neuland für Amazon: Mit dem Streaming-Dienst Amazon Video und einer riesigen Liste hauseigener Produktionen versucht der Konzern seit Jahren, dem Konkurrenten Netflix ein Schnippchen zu schlagen.

Amazon-Kinos? – So viel Potenzial!

In eigenen Kinos läge jede Menge bisher ungenutztes Potenzial. Lässt man die Gedanken schweifen, so wären vielfältige Strategien denkbar: So könnte Amazon zum Beispiel eigene Filmproduktionen zuerst in die Kinos bringen und sich somit neue Einnahmequellen eröffnen. Natürlich inklusive Trailer und Werbung für weitere Eigeninhalte.

Man könnte Snacks der verschiedenen Eigenmarken oder Produkte der aufgekauften Whole Foods-Supermarktkette verkaufen, sodass die Kinobesucher etwas zum Knabbern haben. Selbst der Verkauf von Lautsprechern oder anderen technischen Produkten in den Kinos wäre denkbar. Von möglichen Vorteilen für Prime-Kunden – und somit neuen Kundenbindungsstrategien – ganz zu schweigen.

Man sieht: Was zunächst seltsam klingt, könnte Amazon (mal wieder) zu einem unglaublich erfolgversprechenden Geschäftsmodell führen. Wir sind gespannt!