Amazon hat mit Christoph Hartmann einen Veteranen der Videospiel-Branche für die Amazon Game Studios verpflichtet. Hartmann übernimmt die Verantwortung der Entwicklerstudios in Orange County und San Diego.

Amazon macht den nächsten Schritt seiner Gaming-Offensive: Wie Amazon Games bekannt gegeben hat, hat man Christoph Hartmann als Vice President of Game Studios verpflichtet. Hartmann ist ein Veteran der Branche, war 20 Jahre lang bei Take Two tätig, unter anderem als Deutschland-Chef und hat den Publisher 2K Games im Jahr 2005 mitgegründet. In seiner Karriere leitete er Entwickler-Teams, die für Marken wie Borderlands, Bioshock, Civilization oder NBA 2K verantwortlich zeichneten.

Bei Amazon wird Hartmann für die gesamte Studio- und Marketing-Organisation verantwortlich sein und die Teams in Seattle, Orange County und San Diego leitet. Er steige direkt mit der Verantwortung für Spiele-Projekte wie Crucible und New World ein, so Amazon Games. Zudem würden in den kommenden Monaten einige Überraschungen dazu kommen.

„Gaming auf die nächste Stufe heben“

„Videospiele sind die weltweit beliebteste Form der Unterhaltung und bringen Millionen von Menschen zusammen. Es gibt nur wenige Unternehmen auf der Welt, die Gaming auf die nächste Stufe heben können“, so Hartmann. Die Aussagen dürften seinem neuen Arbeitgeber bestens gefallen, denn für Amazon nimmt das Thema Videospiele einen immer größeren Stellenwert ein. 2014 übernahm Amazon die weltweit beliebteste Streaming-Plattform für Videospiele, Twitch, und startete zwei Jahre später Twitch Prime, über das Nutzer mittlerweile sogar monatlich Spiele geschenkt bekommen. Auf der Gamescom stellte Amazon Games nun sein erstes in Entwicklung befindliches Spiel, Breakaway, vor.

Gaming-Offensive bei Amazon

Und das zeigt auf, was man von den Spiele-Entwicklern unter Hartmanns Fittichen in den kommenden Jahren erwarten darf. Denn bei Amazon überlegt man, wie man ein echtes „Twitch“-Spiel entwickeln kann. Breakaway wird ein Multiplayer-Actionspiel, Crucible soll ein Multiplayer-Third-Person-Shooter werden und New World ein Multiplayer-Sandbox-Spiel. Amazon will Spiele entwickeln, die lange Zeit von einer aktiven Spielerschaft leben können (möglicherweise inklusive entsprechender Free2Play- und Lootbox-Mechaniken) und die die einverleibte Plattform Twitch optimal ausnutzen und darüber Zuschauer und Kunden generieren. Damit setzen die Game Studios voll den Zeitgeist, setzen aber auch auf einen hart umkämpften Markt, auf dem es schwer werden wird, mit Fortnite, Overwatch und Co. mitzuhalten. Einen Branchenkenner wie Christoph Hartmann zu verpflichten, ist da sicher keine ganz schlechte Idee.