Die IT-Systeme der Reederei Maersk wurden von einem Verschlüsselungstrojaner lahmgelegt. Das Unternehmen will den Betrieb aber weitestgehend aufrechterhalten können – und auch die Manövrierfähigkeit der Schiffe sei nicht beeinträchtigt. 

Unbekannte haben die größte Containerschiffreederei der Welt lahmgelegt: Über den Verschlüsselungstrojaner Petya wurden die IT-Systeme von Maersk angegriffen und teilweise außer Gefecht gesetzt. Bereits am Dienstagmittag gab es laut Spiegel Online erste Berichte über vereinzelte Ausfälle von Computersystemen der Reederei an verschiedenen Standorten.

Maersk bestätigte die erfolgte Cyber-Attacke dann am Nachmittag auf Twitter. „Wir können bestätigen, dass die IT-Systeme von Maersk an verschiedenen Standorten und über Geschäftsteile hinweg aufgrund einer Cyber-Attacke ausgefallen sind“, schreibt das Unternehmen. Einen Tag später erklärte die Reederei dann, dass man Opfer der weltweiten Cyber-Attacke mit dem Verschlüsselungstrojaner Petya geworden sei. Um den Trojaner einzugrenzen, habe das Unternehmen weitere Systeme offline genommen.

 

Besatzungen auf Maersk-Schiffen nicht in Gefahr

Gleichzeitig betonte die Reederei Maersk, dass die Unternehmensbereiche Maersk Oil, Maersk Drilling, Maersk Supply Services, Maersk Tankers, Maersk Training, Svitzer und MCI nicht eingeschränkt seien. Zudem seien die Frachter der Reederei in ihrer Manövrierfähigkeit ebenfalls nicht betroffen. „Sie können kommunizieren und die Besatzungen sind sicher“, so Maersk. Der zur Maersk-Gruppe gehörende Terminalbetreiber APM-Terminals sei in einigen Häfen allerdings von der Attacke betroffen.

Auch am gestrigen Abend wies die Reederei darauf hin, dass man das Problem weiter eingedämmt habe, aber noch immer die Situation analysiere. Derzeit könne man noch nicht sagen, wann der gewöhnliche Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werden könne. Der Großteil der Terminals sei allerdings wieder funktionsfähig, auch wenn einige der Terminals langsamer oder mit eingeschränkter Funktionalität arbeiten würden. APM-Terminals arbeite noch immer daran, alle Systeme wieder funktionsfähig zu machen.

Petya ist ein Verschlüsselungstrojaner, der im vergangenen Jahr bekannt wurde. Die Schadsoftware verschlüsselt Daten auf den befallenen Rechnern und fordert für die Freigabe Lösegeld. Maersk ist nicht das einzige Opfer der Angreifer: Zahlreiche Unternehmen, viele davon in der Ukraine, seien angegriffen worden. Auch deutsche Unternehmen waren von der weltweiten Cyber-Attacke betroffen.