Die Logistik wächst und wächst – vor allem durch den Online-Handel. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der zugestellten Pakete allein in Deutschland auf über drei Milliarden. Das bringt auch einen Job-Aufschwung in der Branche mit sich.

Die Kurier-, Express- und Paketdienstleister (KEP) haben in Deutschland im vergangenen Jahr erstmals über drei Milliarden Sendungen befördert und zugestellt. Das geht aus der aktuellen KEP-Studie des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (BIEK) hervor. Demnach haben die KEP-Dienstleister 3,16 Milliarden Sendungen im Jahr 2016 in Deutschland zugestellt. Das entspricht einer Steigerung um 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es bedeutet auch, dass über zehn Millionen Sendungen pro Zustelltag befördert wurden. Damit stieg auch der Umsatz der KEP-Branche um 6,2 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro.

Vor allem der Online-Handel sorgte für ein kräftiges Wachstum: Im B2C-Bereich lag die Steigerung bei 13,2 Prozent (2015: 10,1 Prozent). Immer häufiger liefern die KEP-Dienste in Deutschland innerhalb weniger Stunden, betont der BIEK in seiner Studie. „Dieser Leistungsanspruch macht die KEP-Dienste zum Rückgrat des Online-Handels“, erklärt der Verband. Auch kleine Händler würden davon profitieren, da sie ihre Waren weltweit anbieten und auch beziehen können. Für das Jahr 2017 gibt der BIEK aber einen etwas verhaltenen Ausblick für den B2C-Bereich: Hier erwartet man ein Wachstum von lediglich neun bis zehn Prozent.

KEP-Branche ist Job-Motor

Das Wachstum in der Branche bringt auch einen Job-Aufschwung mit sich: 219.400 Menschen waren im Jahr 2016 in der KEP-Branche beschäftigt. Das waren rund 10.000 mehr als im Vorjahr. Bei den Vorleistern der KEP-Unternehmen hat der BIEK 136.800 Jobs berechnet, was einer primären Beschäftigung der KEP-Branche von 356.200 Menschen entspreche. Zu der primären Beschäftigung kommt dann laut BIEK noch die Beschäftigung durch Einkommensverausgabung der Beschäftigten bei KEP-Unternehmen und deren Vorleistern, die bei 94.400 liegt. Damit schaffe die KEP-Branche direkt und indirekt 450.600 Jobs.

Grundlage für diese Zahlen sind die hochgerechneten Angaben der Unternehmen über laufende Aufwendungen und Investitionen sowie deren Verteilung auf die Wirtschaftsbranchen. Zudem wird auf die Input-Output-Tabelle des Statistischen Bundesamts zurückgegriffen.

Der wachsende Online-Handel wird vom Bundesverband als Chance, aber auch Herausforderung angesehen. Zwar beschert der E-Commerce der Branche ein hohes Auftragsplus – und damit steigende Umsätze. Doch die steigende Sendungszahl muss auch bewältigt werden. Vor allem die sogenannten FMCG-Sendungen (Fast moving consumer goods = Waren des täglichen Bedarfs, also Lebensmittel, Hygieneartikel, Tabakwaren etc.) sollen sich laut BIEK bis zum Jahr 2021 auf 400 Millionen Sendungen verdreifachen. Die übrigens B2C-Sendungen sollen um 420 Millionen zulegen.