Auf dem hart umkämpften Buchmarkt ist es Weltbild nicht gelungen, sich zu behaupten. Nachdem die Buchhandelskette in Zahlungsnot geraten war und im Juni Insolvenz anmelden musste, gibt es offenbar keine Hoffnung auf Rettung mehr. Der Betrieb des Unternehmens wird komplett eingestellt, die 14 verbliebenen stationären Läden werden zum 31. August 2024 geschlossen, der Online-Shop vom Netz genommen.

Von dem Schritt betroffen sind noch 440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Kündigung nach Informationen des Spiegels im September erhalten sollen. Bevor sich die Pforten der Filialen Ende des Monats ein letztes Mal schließen, sollen die Bestände maximal ausgedünnt werden – entsprechende Räumungsverkäufe vor Ort haben bereits begonnen. Und auch im digitalen Shop wird präsent auf einen „Endspurt“ verwiesen, der mit Rabatten von bis zu 80 Prozent aufwartet.

Insolvenzverwalter spricht von „andauernder Verlustsituation“

Im Rahmen der Insolvenz klangen die Aussichten für Weltbild eigentlich noch recht positiv. Der Finanzchef der Muttergesellschaft, Sami Sagur, zeigte sich im Juni noch optimistisch und „überzeugt, dass die Restrukturierung gelingen wird“, zitiert die Wirtschaftswoche

Allerdings scheinen die finanziellen Notwendigkeiten für eine Rettung schließlich doch zu groß gewesen zu sein. Investoren, um die sich der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Plail bemüht hatte, habe man nicht überzeugen können. „Eine dauerhafte und nachhaltige Betriebsfortführung“ könne jedoch ohne neue finanzielle Mittel „aufgrund der andauernden Verlustsituation“ nicht sichergestellt werden, wird Plail weiter zitiert.

Hoffnung für weitere Töchter der Weltbild-Gruppe

Anders als bei Weltbild scheint es für die anderen angeschlagenen Tochtergesellschaften der WBD2C-Gruppe noch Hoffnung zu geben. Insolvenzanträge mussten im Sommer beispielsweise auch die Unternehmen hinter dem Online-Portal Buecher.de, dem antiquarischen Buchanbieter Jokers oder dem Kinderartikelspezialisten Tausendkind stellen. Laut Plail, der auch bei weiteren Töchtern der Weltbild-Gruppe als vorläufiger Insolvenzverwalter aktiv ist, werde die Suche nach Investoren an dieser Stelle weiter verfolgt. Als „sehr unterschiedlich“ schätze er die Ausgangslagen hier ein.

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