Während der Corona-Krise kletterten die Umsätze im Online-Handel massiv nach oben, danach allerdings folgte ein starker Einbruch. Jetzt sollen sich die Erlöse in der Branche aber langsam wieder erholt haben: Im Jahr 2023 verzeichneten die 1.000 größten deutschen Online-Shops, die an Privatkund:innen verkaufen, lediglich einen „minimalen“ Umsatzrückgang.

Fielen die Erlöse 2022 noch um 2,8 Prozent, so sind es jetzt lediglich 0,2 Prozent Umsatz weniger, zeigt die Erhebung des EHI Retail Instituts „E-Commerce-Markt Deutschland 2024“. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 77,5 Milliarden Euro Umsatz in den Top-1.000-Shops erzielt. „Damit hat sich der Corona-Boost nivelliert, und der Online-Handel bewegt sich wieder auf der Entwicklungskurve, die ohne die Pandemie zu erwarten gewesen wäre“, ordnet Lars Hofacker, Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce beim EHI, die Ergebnisse ein. Diese Zahlen klingen jedoch etwas besser, als sie sind – denn die Auswirkungen der Inflation bildet dieser Wert nicht ab. 

Konsumstimmung bleibt verhalten

In diesem Jahr sollen die Erlöse sogar wieder steigen: „Für das laufende Jahr erwarten wir bei den Umsätzen der Top-1.000-Online-Shops ein moderates Wachstum von 1,1 Prozent nominal“, so der Handelsforscher Hofacker weiter. Dennoch befinden sich die Umsätze im E-Commerce nicht in jener Höhe, die man erwartet hatte, hätte das Online-Geschäft keinen „Covid-Boost“ erhalten: Vor der Pandemie stieg der Umsatz der größten Shops seit 2008 durchschnittlich um 10,7 Prozent pro Jahr. Wenn sich dieser Trend fortgesetzt hätte, würde man in diesem Jahr Umsätze von 85,9 Milliarden Euro erwarten – tatsächlich ist es jedoch diesmal weniger. So gehen die Expert:innen lediglich von etwa 78,3 Milliarden Euro Umsatz aus.

Ein Grund für die Rückgänge ist weiterhin die Sparsamkeit der Online-Kund:innen, erklärt Hofacker laut t-online.: „Der Online-Handel leidet darunter, dass das Geld der Verbraucher woanders hinfließt, zum Beispiel in Reisen und Konzerte.“ 

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