Das Insolvenzverfahren von Galeria wurde jetzt vom zuständigen Amtsgericht Essen offiziell beschlossen. Mit Wirksamkeit zum 31. Juli ist damit also das inzwischen dritte Insolvenzverfahren erfolgreich beendet worden. Ab dem 1. August agiert man wieder gänzlich eigenverantwortlich, teilt der Warenhauskonzern mit.

Neue Eigentümer und neue Ausrichtung

Im Januar hatte Galeria seinen dritten Insolvenzantrag innerhalb von vier Jahren gestellt. Grund war der Zusammenbruch der Signa Holding, dem von René Benko gegründeten Immobilien- und Handelskonzern, die auch Anteile an der Warenhauskette Galeria hielt.

Das aktuelle Verfahren konnte innerhalb von sieben Monaten abgeschlossen werden. Währenddessen habe man neue Gesellschafter finden und deren Einstieg auf Grundlage des Insolvenzplans durch die Gläubigerversammlung bestätigen können, erklärt Stefan Denkhaus von der Kanzlei BRL, der als Insolvenzverwalter eingesetzt worden war.

Die neuen Eigentümer sind die BB Kapital SA, das Family Office von Bernd Beetz, sowie NRDC Equity Partners, eine in New York ansässige Investmentgesellschaft. Sie wollen nun zusammen mit dem Galeria-Management die bereits begonnenen Sanierungsmaßnahmen fortführen. So hat der Konzern mit Abschluss des Insolvenzverfahrens etwa auch den Namen Galeria Karstadt Kaufhof eingekürzt, da dieser mit den letzten Insolvenzverfahren zu eng verbunden gewesen sei. Des Weiteren will sich das Unternehmen nun „mittelständischer“ aufstellen – dafür wurden 16 Filialen geschlossen und die Verwaltung verschlankt.

„Gute wirtschaftliche Ausgangslage“

Laut Stefan Denkhaus habe man es nun gemeinsam geschafft, die Kostenstruktur in weiten Teilen auf ein „angemessenes Niveau“ zu reduzieren. „Galeria als mittelständisches Unternehmen hat jetzt eine gute wirtschaftliche Ausgangslage und startet mit einer verfügbaren Liquidität im neunstelligen Bereich in die Zukunft“, so der Insolvenzverwalter.

Der Konzern wird künftig 83 Standorte betreiben und deutschlandweit etwa 12.000 Mitarbeitende beschäftigen. Im Zuge dessen sind auch einige Neuerungen geplant – sowohl stationär als auch für die Belegschaft und das Unternehmen selbst. „Dank der Anstrengungen aller Beteiligten haben wir eine Basis geschaffen, die dem Unternehmen eine klare Zukunftsperspektive gibt. Jetzt werden wir im Schulterschluss mit dem Management und der Belegschaft eine neue Unternehmenskultur starten“, erklärt Neu-Eigentümer Bernd Beetz.

Olivier Van den Bossche bleibt CEO von Galeria. Man wolle die lokale Ausrichtung weiter ausbauen. „Zudem wird es Filialmodernisierungen geben, um eine attraktive Einkaufsatmosphäre und ein ideales Einkaufserlebnis zu bieten“, kündigte der Geschäftsführer an. 

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