Um seine Kunden nicht mit nicht eingehaltene Lieferzeitversprechen zu verärgern, hat Amazon jetzt die Lieferfristen für einige seiner Prime durch Verkäufer-Angebote angehoben. Die Änderung ist abhängig vom Standort des Händlers und des Kunden.
In der vergangenen Woche änderten sich bei einigen Prime by Seller-Händlern urplötzlich die Liefertermine. Für Bestellungen, die am 11.08. getätigt wurden, gab es Liefertermine vom 16.-17.08. Für Prime-Produkte, die normalerweise ein bis zwei Tage für die Zustellung brauchen, eine deutliche Steigerung der Lieferzeiten. Wie Shopanbieter.de berichtet, wurde vielen Händlern auf Nachfrage bei Amazon ein technischer Fehler bestätigt, einigen wurde als Grund der Feiertag in vereinzelten Bundesländern angegeben.
Vergangene Woche gab es vom Online-Riesen dann aber doch die offizielle Bestätigung, man werde die Lieferzeiten für Prime durch Verkäufer-Angebote standortabhängig anpassen:
Lieferzeiten werden auf regionaler Ebene angepasst
Die neue Berechnung fällt natürlich zulasten der Online-Händler, die die ursprünglichen Prime-Lieferzeiten von ein bis zwei Tagen nichtsdestotrotz einhalten können, ihnen durch den Algorithmus allerdings ein längeres Lieferfenster angezeigt wird. Dementsprechend haben einige Händler ihren Ärger darüber bereits in den sozialen Netzwerken öffentlich gemacht. „[...] Und es interessiert den Algo auch nicht, ob Du evtl. schneller liefern könntest. Und Du wirst auf Sicht eh nicht mehr liefern können per PBS, weil alle Artikel, die gleichsam per FBA erworben werden können eh eine schnellere Lieferzeit (zumindest versprechen!!) und dich damit eh aus der buybox schmeissen, da AMZ halt immer 5 Sterne hat...“, heißt es beispielsweise in der Facebook-Gruppe Multichannel Rockstars.
Andere Händler versuchen unterdessen ihre Kunden über die schnelleren Lieferzeiten auf anderem Wege zu informieren:
Update - 24.08.2018, 18:15 Uhr
In der früheren Version des Artikels verwiesen wir auf Shopanbieter.de, die die Mutmaßung aufstellten, dass Amazon die Änderung auf Grund des KEP-Dienstleisters DPD durchführt. DPD weist dies entschieden zurück und hat der Redaktion folgendes Statement zukommen lassen:
„Die Aussage, dass Amazon das „standortbezogene Prime-Versprechen“ aufgrund der „anhaltenden Probleme bei DPD“ einführt, weisen wir als unrichtig zurück. DPD hat sich gegenüber Amazon im Rahmen von „Prime by Seller“ zu einem sehr hohen Maß an Laufzeitsicherheit verpflichtet. Dieses Leistungsversprechen wird zuverlässig eingehalten: Im Rahmen von „Prime by Seller“ können sich Händler auf eine Regellaufzeit von nur einem Tag verlassen. Die Entscheidung, standortbezogen längere Lieferzeiten in Aussicht zu stellen, liegt demnach nicht an der Leistung von DPD.“
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Die Folge große Reklamationen der Kunden und von Amazon.
Was am Schluß zur Einstellung des Versandes Prime durch Verkäufer von uns geführt hat.
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es könnte in diesem Zeitraum auch vielleicht etwas mit dem, in den meisten Teilen Deutschlands unbekanntem Feiertag "Maria Himmelfahrt" (15.08.2018) zu tun haben.
Nur so ein Gedanke. Konnte aber auch an DPD liegen ;-))
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Haribo (oder wer auch immer) hat ja auch kein Recht bei Aldi (oder wem auch immer) gelistet zu werden. Wenn Aldi meint, seine Eigenmarken zu bevorzugen, ist das allein Sache von Aldi. Entweder Haribo ist damit einverstanden, verhandelt neu oder wird ausgelistet.
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GRATIS Premiumversand: Lieferung Samstag, 25. August
GRATIS Standardversand : Lieferung Dienstag 21. August - Freitag 24. August
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Das führt dazu, dass ich mittlerweile ein komplettes Jahr kostenfrei Prime-Mitglied bin, da bei einer jeden verspäteten Zustellung ein Monat gutgeschrieben wird. Das ist zwar äußerst nett und erfreulich für mich, aber nicht Sinn der Sache.
Aus vielen Gesprächen und Diskussionen, die ich geführt und verfolgt habe, weiß ich, dass auf Kundenseite DPD einen extrem schlechten Ruf hat. Bei den beiden Großen - DHL und Hermes - scheint sich dagegen der Ärger die Waage zu halten. Hier spielen wohl regionale Besonderheiten eine Rolle. So ist bei mir Hermes deutlichst zuverlässiger* als DHL, andere Kunden berichten vom Gegenteil.
Ich mutmaße mal, dass Same-Day und Zustellung am nächsten Tag bald auch bei FBA Geschichte sein werden. Das ständig wachsende Versandvolumen ist von den Logistikern bei den derzeitigen Preisen nicht mehr zu stemmen. Denn meistens liegt das Problem ja auf der letzten Meile, sprich dem Zusteller. Der Markt wird sich in Form höherer Preise und damit auch besserem und motivierterem Personal selbst regulieren. Aber das geht nicht von heute auf morgen.
*Beim von mir fast immer genutzten Versand an einen Hermes-Paketsho p hatte ich all die Jahre noch nicht einen einzigen Ausfall oder verspätete Lieferung. Das ist wirklich eine tolle Leistung.
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