Das Russlandgeschäft von MediaMarktSaturn geht wie erwartet an M.video. Im Gegenzug sichert man sich eine strategische Beteiligung von 15 Prozent.

Media-Saturn hauptverwaltung
©MediaMarktSaturn

Zuletzt wollte man bei der Präsentation der Geschäftszahlen noch keine Einzelheiten preisgeben, doch was sich lange andeutete, ist nun Gewissheit: Wie Ceconomy am heutigen Mittwoch erklärt, wird das Russlandgeschäft der Tochter MediaMarktSaturn abgegeben. Das defizitäre Geschäft geht an den M.video-Mehrheitsgesellschafter Safmar. Im Gegenzug erwirbt MediaMarktSaturn eine strategische Beteiligung von 15 Prozent an M.video, seines Zeichens größter Consumer-Electronics-Händler Russlands.

Der Kaufpreis beträgt 258 Millionen Euro. Dieser könnte sich aber abhängig von der Ebitda-Entwicklung noch um bis zu 86 Millionen Euro reduzieren. Die Transaktion werde mit vorhandenem Kapital finanziert. Man bleibe dank der Beteiligung im schnell wachsenden russischen Markt präsent, erklärt Pieter Haas, CEO von Ceconomy. Der endgültige Abschluss des Kaufs soll bis September 2018 über die Bühne gehen, sobald alle Voraussetzung, etwa Kartellfreigaben, erfüllt sind.

Angepasste Ergebnisprognose

Teil des Deals ist außerdem, dass M.video der European Retail Alliance beitreten wird, die MediaMarktSaturn und das französische Unternehmen Fnac Darty kürzlich gegründet haben. „Die Allianz wird dann mit fast 34 Milliarden Euro für das größte CE-Volumen weltweit stehen“, so Pieter Haas.

„Nach der Schließung von redcoon und dem Turnaround in der Türkei werden mit dem Verkauf von MediaMarkt Russland aus Verlusten bereits ab dem kommenden Jahr Gewinne“, so Haas weiter. Langfristig erwartet man einen Mehrwert, doch im laufenden Geschäftsjahr wird die Vereinbarung mit Safmar zunächst negative Auswirkungen auf den Konzernabschluss von Ceconomy haben. Gerechnet wird aktuell damit, dass das Nettoergebnis mit etwa 250 Millionen Euro belastet wird.

Ceconomy passt aufgrund der Dekonsolidierung des russischen Geschäfts die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2017/18 an. Die Vergleichsbasis im Vergleich zum Vorjahr wird beim Ebitda von 704 auf 717 Millionen Euro angehoben, beim Ebit von 471 auf 498 Millionen Euro. Die Transaktion sei die richtige Lösung, um in Russland aktiv zu bleiben und werde die Profitabilität ab sofort verbessern.