Der zweite Börsengang von HelloFresh ist geglückt. Der Lebensmittel-Lieferdienst konnte mit seinem zweiten Anlauf jetzt 318 Millionen Euro an der Frankfurter Börse einsammeln.

HelloFresh
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HelloFresh ließ sich vom gescheiterten Börsengang im Jahr 2015 nicht unterkriegen und wagte jetzt einen zweiten Versuch, welcher als durchaus gelungen bezeichnet werden kann. Der Kochboxenanbieter aus dem Hause Rocket Internet hatte vor dem IPO angegeben, einen Erlös zwischen 243 und 311 Millionen Euro anzustreben. An der Frankfurter Börse sammelte man jetzt 318 Millionen Euro ein und konnte somit seine Erwartungen sogar leicht übertreffen. Die Aktien wurden vorher mit einer Preisspanne von 9 bis 11,50 Euro festgelegt, letztendlich pendelten sich diese bei stabilen 10,25 Euro an, wie die WirtschaftsWoche berichtet.

Damit der zweite Anlauf an der Börse positiver ausfällt, machte das Berliner StartUp im Vorfeld einige Preiszugeständnisse. Der Börsenwert von HelloFresh liegt zum Ausgabepreis bei rund 1,7 Milliarden Euro.

Erlöse sollen zum internationalen Wachstum beitragen

Der Erfolg und die damit verbundenen Erlöse des jetzigen Börsenganges sollen vor allem für den Ausbau am wichtigen Markt USA eingesetzt werden. Bis jetzt konnte sich das Berliner Unternehmen neben Deutschland auch in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Australien, Österreich, Schweiz und Kanada etablieren. Damit will man auch an die vergangenen Erfolge anknüpfen: In den ersten sechs Monaten des aktuellen Jahres konnte HelloFresh seinen Umsatz um 49 Prozent auf 435 Millionen Euro erhöhen. CEO Dominik Richter zeigt sich optimistisch und verspricht einen ersten Gewinn in den kommenden 15 Monaten.

Konkurrenz aus den USA schwächelt

Die Vorzeichen des zweiten Börsenganges von HelloFresh hätten allerdings besser sein können. Erst vor wenigen Monaten wagte sich der amerikanische Konkurrent Blue Apron an die Börse und ging mächtig baden. Seit Juni haben die Aktien des US-Unternehmens fast die Hälfte ihres ursprünglichen Wertes verloren. Grund dafür scheint mal wieder Online-Gigant Amazon zu sein, der wohl selber einen Angriff auf den Kochboxenmarkt starten will. Erst kürzlich musste sich Blue Apron von rund 300 Mitarbeitern trennen