Dass negative Bewertungen im Netz nicht immer gerechtfertigt und für viele Händler ein großes Ärgernis sind, ist bekannt. In den USA hat ein Edelsteinhändler nun aber unkonventionelle Mittel gewählt, um gegen solche Bewertungen vorzugehen – er fälschte dafür ein Gerichtsdokument.

Gerichtsdokumente
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Im Jahr 2004 hatte die Natural Sapphire Company einen Webdesigner engagiert. Nachdem dieser aber entlassen wurde, soll er die Website des Edelsteinhändlers manipuliert und die Besucher auf ein Forum mit negativen Bewertungen umgeleitet haben. Der Streit zwischen dem Edelsteinhändler und dem geschassten Webdesigner endete damals vor Gericht, wo er schließlich geklärt wurde. Im Zuge dessen wurden 54 der negativen Bewertungen entfernt.

Doch dem Chef der Natural Sapphire Company reichte das nach Angaben von The Daily Beast wohl nicht. Noch immer fanden sich negative Bewertungen im Netz und gegen die wollte er vorgehen. Der Händler habe daraufhin die Unterschrift des Richters gefälscht und neue Gerichtsdokument erstellt, um Google zur Löschung der entsprechenden Links zu bewegen. In internen E-Mails soll er vor seinen Angestellten erklärt haben, dass dieser Weg viel einfacher sei.

Zehn gefälschte Löschverfügungen an Google

„Google prüft dieses Zeug nicht; das ist das Ergebnis, denn ich habe 30.000 verdammte Dollar und fast zwei verdammte Jahre gebraucht, um das zu schaffen, was mir ein Typ für 200 Dollar nach sechs Stunden Suche und etwas Photoshop AN EINEM TAG machen kann“, so der Händler in seiner E-Mail. Insgesamt habe der Händler zehn gefälschte Löschverfügungen an den Suchmaschinenbetreiber geschickt, um die Links zu den negativen Bewertungen entfernen zu lassen. Google geht allerdings gegen betrügerische Löschanfragen vor und hat so den Ermittlern zugearbeitet. Während sich der Edelsteinhändler in E-Mails feierte, sammelten die Ermittler Beweismaterial.

So landete der Angeklagte erneut vor Gericht, wo ihm drei der gefälschten Dokumente zur Last gelegt wurden. Zwar habe er zunächst auf unschuldig plädiert, sich aber nach einem Deal schuldig bekannt. In einem Fall habe der Händler sogar die Unterschrift eines Bundesrichters gefälscht – dafür erwarten ihn nun bis zu 18 Monate Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu 55.000 US-Dollar. Das Urteil werde im Januar 2018 erwartet.