Verstecken sich Uber-Fahrer vor den Behörden? Eine Software von Uber soll es ermöglicht haben, Kontrolleuren auszuweichen, um in Regionen zu fahren, für die noch keine Zulassung vorlag. Dafür muss sich Uber möglicherweise vor Gericht verantworten.

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Steht Uber bald vor Gericht? Der Fahrdienstvermittler sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Angeblich soll Uber eine Software dafür genutzt haben, Kontrollen aus dem Weg zu gehen. Die US-Justizbehörde hat eine Untersuchung eingeleitet, gegen den Fahrdienstvermittler wird offiziell ermittelt. Es geht um das Tool „Greyball“, das vor einigen Wochen in einem Bericht der New York Times ans Tageslicht kam.

Greyball: Legal oder illegal?

Uber soll die Software dazu genutzt haben, Kontrollen in Gegenden zu umgehen, in denen das Unternehmen noch gar keine Zulassung hatte. The Verge nennt an dieser Stelle konkret Portland, Oregon. Das Programm identifiziert verdächtige Nutzer basierend auf Kreditkarteninformationen, dem Ort  oder dem Endgerät, auf dem die Uber-App installiert. Um Greyball an sich macht Uber kein Geheimnis. Es sei ein Verteidigungsmechanismus gegen solche Personen, die Ubers Nutzungsbedingungen missbrauchen.

Das Programm soll Betrug eindämmen und die Fahrer schützen – und wird übrigens auch weiterhin genutzt, laut Uber ausschließlich zu diesem Zweck. Anfragen von Nutzern, die – vermeintlich – die Nutzungsbedingungen von Uber missbrauchen, werden abgelehnt. „Egal, ob das Leute sind, die die Fahrer körperlich verletzen wollen oder Konkurrenten, die unser Geschäft behindern wollen“, zitiert The Verge das Unternehmen. Wurde eine Person „greyballed“, dann wird ihr eine andere Version der App angezeigt, mit falschen Autos, die nicht auf die Anfrage antworten.

Uber muss sich erklären

Das ist grundsätzlich nicht verwerflich, wenn das Unternehmen tatsächlich die eigenen Fahrer schützt. Allerdings soll Uber Kreditkartendaten mit Anbietern abgeglichen haben, die bevorzugt von den Behörden genutzt werden und darüber hinaus sogar Social-Media-Daten gecheckt haben, um den Arbeitgeber der verdächtigen Person herauszufinden.

Nach dem Bericht der New York Times soll Uber aufgehört haben, Greyball für die Identifizierung von Kontrolleuren zu nutzen, will es aber weiter gegen Betrugsversuche gebrauchen. Medienberichten zufolge wurde das Unternehmen dennoch von einer Grand Jury in Nordkalifornien vorgeladen – das bekräftigt den Verdacht auf kriminelle Handlungen, garantiert aber noch keine Anklage. In Erklärungsnot dürfte das Unternehmen allein dadurch geraten, dass es in Orten wie Portland aktiv war, bevor es dafür eine offizielle Lizenz hatte.