Wer Online-Marktplatz denkt, meint meistens Amazon. Doch diese Gleichung stimmt nicht mehr: Immer mehr große und kleinere Händler öffnen ihre Online-Shops für externe Anbieter, um mit verbreiterten und vertieften Sortimenten gegen den US-Riesen bestehen zu können.

Einkaufswagen Icon auf Smartphone Bildschirm
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Deutschlands aktuell umtriebigster Vertreter der sogenannten Plattform- oder Marktplatzökonomie ist Zalando. Dass sich Zalando schrittweise vom Modehändler zur Modeplattform entwickeln will, ist bekannt – seit rund einem Jahr spricht das Unternehmen über kaum etwas Anderes, als über diese Transformation. Nach der Übernahme des Marktplatz-Integrators Tradebyte und dem Start der Initiative #IntegratedCommerce, mit der stationäre Händler an den Zalando-Shop angebunden werden, haben die Berliner kürzlich den neuesten Streich angekündigt: Die Zalando-App wird für Services von externen Fashion-StartUps geöffnet. Diese Services sollen nahtlos mit dem Zalando-Sortiment verwoben werden; im Bestfall sollen Kunden gar nicht merken, dass sie nicht mit Zalando, sondern mit einem anderen Anbieter verhandeln.

Dass Zalando nun auch seine Shopping-App in die Marktplatzstrategie einbezieht, zeigt, wie wichtig dem Online-Händler das Thema Plattformökonomie ist. Immerhin ist Mobile Zalandos wichtigster Absatzkanal; über 50 Prozent der Umsätze werden über mobile Endgeräte abgewickelt. Letztendlich aber will Zalando für Kunden der zentrale Zugangsknoten in puncto Mode werden – egal über welchen Kanal, sei es online, mobil, stationär oder eine ganz andere Form, wie beispielsweise Voice Commerce à la Amazons Alexa. Noch verdient das Unternehmen das Gros seines Geldes mit Vertriebsumsätzen – doch das könnte sich bald in Richtung Vermittlungsprovisionen verschieben. Ein ähnlicher Trend ist schon seit Jahren bei Amazon zu beobachten. Während Amazons eigenes Retailgeschäft 2016 auf Branchenniveau wuchs (+12,4 Prozent), legte der Umsatz der Amazon Marketplace-Händler um 24,2 Prozent zu. Mittlerweile werden schon etwa 17,25 Mrd. Euro Außenumsatz über Amazons Webseite erzielt.

Mobile als unverzichtbarer Kunden-Touchpoint

Die Serviceanbieter, die sich an die Zalando-App anschließen, spielen ein ähnlich ungeliebtes Spiel wie Marketplace-Händler bei Amazon: Einerseits gehen sie als Anbieter vollständig in der Zalando-App auf, direkte Kundenkontakte und damit eine eigene Markenbildung sind Fehlanzeige, weil die Kunden mit Zalando interagieren. Andererseits profitieren sie von der enormen Reichweite und der hoch engagierten Nutzerschaft der Zalando-App und können so deutlich mehr Traffic realisieren, als das mit einer eigenen App möglich wäre. Schließlich hat Zalando ganz andere Marketingmöglichkeiten als ein kleines Fashion-Tech StartUp. So wundert es nicht, dass bereits einige Händler gar keinen eigenen Online-Shop mehr betreiben, sondern ausschließlich über Marktplätze verkaufen. Und dies, wie das Beispiel KW Commerce mit über 100 Mio. Umsatz jährlich beweist, sogar äußerst erfolgreich. Deren Logik scheint einfach: Die Marktplätze sollen sich um Traffic und Abwicklung kümmern, wir kümmern uns lieber um unsere Produkte. So macht jeder das, was er am besten kann.    

Ähnliches könnte auch für Händler gelten, welche die Preisvergleichsplattform Idealo nutzen. Die von Google und Idealo gemeinsam veröffentlichte Case Study „Mobile Moments“ zeigt, dass bei Idealo bereits 58 Prozent der Customer Journeys auf mobilen Endgeräten startet. Händler, die bei Idealo gelistet sind, profitieren damit auch in Sachen Mobile-Commerce: Die Idealo-App wurde rund 4 Millionen Mal heruntergeladen und verzeichnet 500.000 aktive Nutzer im Monat – solche Zahlen sind für kleine und mittlere Händler kaum zu erreichen, selbst wenn sie eine eigene App hätten. Schließlich benutzen Smartphone User durchschnittlich gerade mal sechs Apps regelmäßig – und zwei davon sind Wecker und Kalender. Da ist kaum Platz für Shopping Apps; die besten Chancen haben daher Plattformen, wie Zalando, Amazon oder Idealo.

Deshalb sollte sich jeder Händler mit Shoppingplattformen, wie Marktplätze und Preisvergleiche, zumindest auseinandersetzen. Eine Möglichkeit dafür ist am 18. Mai das kostenlose Webinar „Warum idealo Direktkauf ein wichtiger Vertriebskanal für Onlinehändler sein kann von shopanbieter.de und Idealo. Deren neue Direktkauf-Funktion kann für Online-Händler eine sehr interessante Option sein, da auf reiner, vergleichsweise niedriger CPO-Basis kostenseitig klar kalkulierbar und eine Möglichkeit, um von der mobilen Entwicklung zu profitieren.

Das Webinar zeigt auf, wo der Kunde heute seinen Kauf startet, welchen Weg er dabei nimmt und warum Idealos Direktkauf ein wertvoller Begleiter auf diesem Weg sein kann.

Jeder Webinar-Teilnehmer profitiert zusätzlich von einem extrem attraktiven Testangebot für den Idealo Direktkauf.

 


 

Peter Höschl

Über den Autor

Peter Höschl bewegt sich seit 1997 beruflich im Internethandel, gilt als E-Commerce-Experte und verfügt über große gelebte Praxiserfahrung. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und einer Vielzahl von Fachartikeln zu allen Aspekten des Online-Geschäfts. Heute berät und begleitet er StartUps, genauso wie mittelständische Unternehmen im E-Commerce. Peter Höschl ist außerdem Mitglied des Händlerbund-Beirats.

Obwohl er alle Facetten des Online-Handels beherrscht, gilt seine Leidenschaft dabei dem Onlinevertrieb über Marktplätze und dem Controlling für Online-Versender.