Kennen Sie noch die Sendung Storage Wars? Die Kandidaten erwarben dabei verschlossene Lagerräume und öffneten diese dann vor den Augen des TV-Publikums. Das Geheimnis um den Inhalt der bereits bezahlten Ware wusste zu begeistern. Ein ähnliches Prinzip findet sich jetzt in vielen deutschen Städten in Form von Automaten wieder. Bestückt werden diese von Unternehmen, die Retouren oder nicht abgeholte Pakete palettenweise aufkaufen.

Für wenige Euro kann man sich dann überraschen lassen. Von seltsamer Klamotte bis iPhone soll hier alles dabei sein können.

So funktionieren die Paket-Automaten

Die Automaten werden mit Waren gespeist, welche die Betreiber:innen palettenweise im Großhandel kaufen. Die Handelsunternehmen haben die Paletten zuvor bei Amazon erworben, aber auch Bezugsquellen wie DHL seien nicht unüblich, wie in einem Beitrag der ProSieben Sendung Galileo auf YouTube ausgeführt wird. Das Prinzip ist nicht ganz neu. Schon lange kann man Retourenwaren oder Mystery-Boxen über das Internet bestellen und sich überraschen lassen. 

Neu ist dagegen die Darreichungsform im Automaten. 1.200 Pakete pro Wochen wird Automatenbetreiber Jürgen Keuters auf diese Weise los. Natürlich sind darunter hin und wieder auch echte Wertgegenstände. Doch die manuelle Prüfung sämtlicher Pakete würde schlicht zu viel Zeit kosten. So kam die Idee zum Automatengeschäft. Mit etwas cleverem Marketing gingen die Automaten auf TikTok schnell viral.

Die Menschen filmen sich dort beim Erwerb und „Unboxing“ der Ware. Den wirklich großen Fang machen zwar die wenigsten, aber der Spaßfaktor scheint es ihnen wert, teilweise mehrere Stunden anzureisen.

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TikTok befeuert den Jagdtrieb

Keuters hat mit seinem Unternehmen Bixmata mittlerweile sechs Standorte, verteilt in Bayern. Doch auch weitere Unternehmen sind auf den Zug aufgesprungen. So schreibt T3n von einem Automaten in Garbsen bei Hannover. Betrieben wird dieser von den Schwestern Constanze und Corinna Krumrey.  

Auch hier spielt TikTok in Sachen Vermarktung eine wichtige Rolle. Auf ihrem Kanal informieren die Betreiber:innen ihre Followerschaft regelmäßig über neu aufgefüllte Ware. Das ruft die Schnäppchenfans auf den Plan und oft sind die Automaten dann binnen weniger Stunden leer geräumt. 

Für die Betreiber:innen lohnt sich das Geschäft: Galileo kalkulierte im Fall von Keuters Automaten durchschnittliche Einnahmen von 3.000 Euro pro Woche und Automat. Abziehen muss man hiervon möglicherweise aber noch etwaige Standortgebühren sowie die Betriebskosten der Automaten.