Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:

  • Decathlon setzt auf Secondhand
  • Shein strebt an die Londoner Börse
  • Im Einzelhandel werden die Aussichten besser 

 

Decathlon will Sportausrüstung und -bekleidung länger im Kreislauf halten. Dafür hat das französische Sporthandelsunternehmen jetzt eine Wiederverkaufsplattform gestartet, auf der Verbraucher:innen privat ihre gebrauchten Waren weiterverkaufen können. Das von Decathlon betriebene Secondhand-Portal steht zunächst aber lediglich in Belgien zur Verfügung und ist auf der belgischen Decathlon-Website unter der Rubrik „Second Life“ zu finden, heißt es in der Ankündigung.  

Nach der Registrierung soll das Produkt innerhalb von 72 Stunden erscheinen, die Zahlungsabwicklung und den Transport übernimmt Decathlon. Dafür arbeitet man mit dem Logistiker Bpost zusammen, der Artikel bis zu 30 Kilogramm und unter 15 Zentimetern ausliefert. Bei sperrigen Artikeln holt Decathlon das Paket sogar selbst beim Verkäufer ab und liefert es an den Käufer. 

„Wir hatten bereits den Erfolg von Websites wie 2ememain und Vinted bemerkt. Deshalb haben wir uns überlegt, wie wir die ähnlichen Secondhand-Bedürfnisse unserer eigenen Kunden befriedigen können. Der Schwerpunkt bleibt klar: nur Sportgeräte, aber mit der Qualitätsgarantie von Decathlon“, erläutert Nicolas Deltenre, Chief Digital Officer von Decathlon Belgien. Schon länger kann bei Decathlon gebrauchte Sportausrüstung von der eigenen Marke in ausgewählten deutschen Filialen wiederverkauft werden, schreibt Fashionunited. Im neuen Secondhand-Bereich müsse die Ware aber nicht zwingend von Decathlon stammen, erläutert Decathlon weiter. Sollte die Initiative in Belgien ein Erfolg sein, will man das Konzept auf ganz Europa ausweiten. 

Shein strebt milliardenschweren Börsengang an

Der chinesische Online-Modehändler Shein will in London an die Börse gehen. Erste Gerüchte zu dem Vorhaben gab es bereits Mitte Mai. Jetzt berichtet auch Sky News mit Verweis auf Insider:innen über die Pläne, berichtet die Wirtschaftswoche. Seitens des Unternehmens steht eine offizielle Bestätigung allerdings weiterhin aus.  

Bei dem IPO könnte der Konzern voraussichtlich mit 50 Milliarden Pfund, umgerechnet etwa 58,7 Milliarden Euro, bewertet werden und über eine Milliarde Pfund durch den Verkauf neuer Aktien an Investor:innen einnehmen.

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Bessere Stimmung im Einzelhandel

Das Geschäftsklima im Einzelhandel fiel im Mai etwa positiver aus als noch im Vormonat April. Wie das ifo-Institut mit Verweis auf seine regelmäßigen Konjunkturumfragen mitteilt, stieg der Indikatorwert von -14,5 Punkten im April zuletzt auf -13,3 Punkte an. Während sich die Erwartungen etwas verbesserten, wird die aktuelle Geschäftslage aber weiterhin eher pessimistisch eingeschätzt.  

„Die Fußball-Europameisterschaft verspricht für den Einzelhandel insgesamt keine deutlich spürbaren Umsatzimpulse“, so der ifo-Experte Patrick Höppner. Allerdings gilt es nicht in allen Bereichen. „Einzig bei den Super- und Getränkemärkten sowie beim Sportfachhandel könnte das Großereignis stärker belebend wirken“, so Höppner. Bessere Geschäfte werden u. a. von Bau- und Heimwerkermärkten, Fahrrad- und Haushaltselektro-Händlern erwartet, trüber sieht es aber im Bereich Möbel und Unterhaltungselektronik aus, wobei zumindest bei letzterer die Preise bald sinken sollen.

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