Wenn man einen Online-Shop aufruft, möchte man das, was man sucht, auch finden. Eine Suchfunktion ist daher nicht nur ein netter Bonus, sondern ein wichtiges Tool. Wie wichtig eine gut funktionierende Suche ist, belegt eine neue Studie aus Großbritannien. Pro Besucher:in verlieren Online-Shops demnach umgerechnet knapp 100 Euro aufgrund einer schlecht funktionierenden Suchfunktion – insgesamt entstehe ein jährlicher Verlust von etwa 2 Milliarden Euro, so Cosmeticsdesign-Europe. Betrachtet man nur die Gen Z, sind es sogar über 130 Euro Verlust pro Person.

Der Grund: Ein Drittel der Käufer:innen bricht den Einkauf ab, wenn die gewünschten Produkte über die Suche nicht gefunden werden. Besonders ärgerlich ist das natürlich vor allem dann, wenn das entsprechende Produkt eigentlich vorrätig ist, aufgrund des Suchbegriffs bzw. der inadäquaten Suchfunktion aber nicht gefunden wird.

Social-Media-Trends sind Umsatztreiber

Das Grundproblem bestehe darin, dass die Suchfunktion in Online-Shops dem tatsächlichen Suchverhalten der vor allem jüngeren Kundschaft kaum Rechnung trägt, denn: Millennials und die Gen Z suchen nicht mehr nur zwangsläufig nach direkten Produktbezeichnungen, Marken oder Kategorien, sondern, geschult durch Social Media, auch immer mehr nach Trends. So sind etwa „Y2K“ (Modestil in Anlehnung an die 200er-Jahre), „streetwear“ und „clean girl aesthetic“ (minimalistischer Look, möglichst ungeschminkt und natürlich) die meistgesuchten Begriffe rund um Mode und Kosmetik auf Social-Media-Plattformen.

Allerdings gibt es eine Diskrepanz zwischen der Erfahrung auf Social-Media-Plattformen und den Einkäufen in Online-Shops: 58 Prozent der Verbraucher:innen geben an, dass sie keine Y2K-Produkte, 56 Prozent keine Streetwear und 65 Prozent keine Artikel mit „Clean-Girl-Ästhetik“ direkt in den Online-Shops finden konnten.

Online-Händler:innen verlieren damit vor allem die jungen Zielgruppen, die viel auf Instagram und TikTok unterwegs sind. Von denen sagen über 40 Prozent, dass sie den Kaufvorgang in einem Online-Shop wieder abbrechen, weil sie Probleme haben, trendende Produkte zu finden.

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Personalisierung als Schlüssel

Der wichtigste Schlüssel, um dieses Problem zu lösen – abgesehen von einer funktionierenden Suche – sei die Personalisierung per künstlicher Intelligenz. Knapp die Hälfte der Befragten sei offen dafür, in der jungen Zielgruppe seien es sogar mehr als zwei Drittel.

„Angesichts der zunehmenden Bedeutung sozialer Medien für die Entdeckung von Trends sollten Händler KI-Personalisierung einsetzen, um die Lücke zwischen Inspiration und Kauf zu schließen. Durch das Verstehen individueller Vorlieben und die Anpassung von Suchfunktionen zur Erkennung von Trends kann KI den Verbrauchern helfen, genau das zu finden, was sie suchen, und Social-Media-Buzz in echte Verkäufe umwandeln“, so Bernadette Nixon, CEO von Algolia, das die Studie in Auftrag gegeben hat.

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