Im Monat April sind die Umsätze im deutschen Einzelhandel überraschend zurückgegangen: Sie sanken preisbereinigt um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Auch im Verhältnis zum vergangenen Jahr registrierte das Statistische Bundesamt ein Umsatzminus: Die Erlöse fielen, ebenfalls preisbereinigt, 0,6 Prozent geringer als noch im April 2023 aus. 

Dies gilt jedoch nicht für den Online-Bereich: Die Erlöse im Internet- und Versandhandel legten entgegen dem Trend sogar zu. Im Vergleich zum März wurden 2,9 Prozent mehr umgesetzt. Im Jahresvergleich zeigt sich aber dennoch ein Rückgang: So wurden im Vorjahres-April noch 0,3 Prozent mehr Umsatz im Online- und Versandhandelsgeschäft erzielt.

Umsatzschwund bei Lebensmitteln

Verbraucher:innen sparten allem voran an Lebensmitteln, wie die Zahlen der Behörde weiter zeigen: Der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln sank im April 2024 kalender- und saisonbereinigt real um 3,7 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Non-Food-Bereich legte demgegenüber mit 0,2 Prozent im Vergleich zum März leicht zu, mit Blick aufs letzte Jahr gingen aber auch hier die Erlöse um 0,6 Prozent zurück.

Hoffnungen auf die EM

Handels- und Wirtschaftsexpert:innen erhoffen sich indes einen konjunkturellen Aufschwung durch die anstehende Fußball-Europameisterschaft der Männer, die vom 14. Juni bis 14. Juli in sechs deutschen Städten ausgetragen wird. Diese könnte den deutschen Einzelhandel ankurbeln: Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Appinio und dem Handelsverband HDE werden zusätzliche Umsätze von etwa 3,8 Milliarden Euro erwartet. Auch Michael Grömling vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) glaubt an einen potenziellen Konjunkturaufschwung durch das Großereignis, so sei „die emotionale Rendite der EM nicht zu unterschätzen“.

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