Guten Morgen!
Das sind die wichtigsten Branchenthemen zum Freitag:

  • Hohe Nachzahlungen bei Heizkosten erwartet
  • Verbraucher erkennen keine Phishingmails
  • Tesla darf sein Werk erweitern

 

Die Heizkosten für Privathaushalte sind in Deutschland im Jahr 2023 laut einer Berechnung des Immobiliendienstleisters Ista teilweise erheblich gestiegen. Die Preise je Kilowattstunde erhöhten sich im Vergleich zu 2022 im Durchschnitt bei Fernwärme um sieben Prozent, bei Heizöl um 34 Prozent und bei Erdgas um 44 Prozent. Diese Zahlen basieren auf der Auswertung von etwa 800.000 Heizkostenabrechnungen und berücksichtigen die staatlichen Preisbremsen für Gas und Fernwärme im Jahr 2023.

Zwar war der Heizverbrauch 2023 insgesamt etwas geringer als im Vorjahr – das lag vor allem daran, dass zu Jahresbeginn weniger geheizt wurde und das Jahresende vergleichsweise mild war. Dennoch stiegen die Jahresheizkosten für eine durchschnittliche Wohnung mit 70 Quadratmetern bei Fernwärme um zwei Prozent auf 792 Euro, bei Erdgas um 37 Prozent auf 817 Euro und bei Heizöl um 30 Prozent auf 1.095 Euro an. „Viele Mieterinnen und Mieter werden für die Heizung ihrer Wohnung mehr zahlen müssen als je zuvor“, so die Prognose von Ista-Chef Hagen Lessing beim Spiegel. Es wird außerdem erwartet, dass insbesondere bei Gas- und Ölheizungen oft Nachzahlungen erforderlich sein werden.

Verbraucher können gefälschte Bank-E-Mails oft nicht erkennen

Eine aktuelle Studie des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, dass viele Deutsche Schwierigkeiten haben, Phishing-Mails von echten Bank-E-Mails zu unterscheiden. Laut der Studie äußerten nur 57 Prozent der 1.035 Befragten bei Phishing-Mails einen Verdacht auf Betrug, während 38 Prozent auch bei echten Bank-E-Mails fälschlicherweise einen Betrug vermuteten. 

Ramona Pop, Vorständin beim vzbv, betonte bei der Tagesschau, dass die Methoden der Cyberkriminellen immer raffinierter werden. Opfer von Phishing bleiben oft auf den entstandenen Kosten sitzen. Das müsse sich laut dem vzbv allerdings ändern. Der Verband fordert deswegen von den Banken, derartige Schäden leichter zu erstatten, statt auf angeblich grob fahrlässiges Handeln der Geschädigten zu verweisen. „Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Ersparnisse sicher sind“, so Pop weiter.

Tesla erhält grünes Licht für Werkserweiterung

Tesla kann sein Gelände in Grünheide vergrößern. Das wurde jetzt von den Gemeindevertretern beschlossen. Das Unternehmen selbst zeigte sich erfreut über das Votum und betonte, dass der Plan auf Gemeinde-Bedenken eingegangen sei. Über 70 Hektar Wald würden erhalten bleiben, wofür Tesla auf ursprünglich geplante Projekte wie eine Kita und zusätzliche Lagerflächen verzichte, heißt es in der Wirtschaftswoche.

Allerdings bleibt die Lage weiterhin angespannt. Umweltaktivisten und das Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ kündigten bereits weitere Proteste an und planen, ein Protestcamp mit Baumhäusern beizubehalten. Die Umweltschützer sehen durch die Erweiterung des Geländes Gefahren für das Trinkwasser und den Wald. Die Fabrik befindet sich teilweise in einem Wasserschutzgebiet.

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