Bis auf wenige Ausnahmen soll bis 2030 jede Einwegverpackung in der EU recyclebar sein. Das wurde von den Abgeordneten des EU-Parlaments mehrheitlich beschlossen, wie die Tagesschau berichtet. Damit soll der Verpackungsmüll innerhalb der EU bis 2040 um 15 Prozent reduziert werden. Bestimmte Einweg-Plastikverpackungen werden mit der neuen Verordnung komplett verboten. Unter das Verbot zählen beispielsweise Einwegverpackungen für frisches, unverarbeitetes Gemüse, Tütchen für Ketchup oder Mayo und die Plastiktüte im Supermarkt. Außerdem dürfen Gepäckstücke an Flughäfen nicht mehr mit Plastikfolie umwickelt werden.
Ausnahme für Medizinprodukte und Camembert
Ausnahmen gibt es unter anderem für medizinische Produkte, zum Beispiel für den Blister von Tabletten. Auch sind Materialien wie Echtholz, Kork, Textilien, Gummi, Keramik, Porzellan und Wachs von der Pflicht zur Recyclingfähigkeit ausgeschlossen. Diese Ausnahme ist vor allem auf den Widerstand aus Frankreich zurückzuführen, so kann der Camembert weiterhin in traditionellen Holzschachteln verkauft werden.
Zudem sollen künftig alle EU-Länder auf Mehrwegsysteme umsteigen. Ähnlich wie das bereits in Deutschland geltende Pfandflaschen-System.
Plastikmüll wird weltweit zum Problem
Auf jede:n EU-Bürger:in kommen durchschnittlich 190 Kilogramm Verpackungsmüll im Jahr. In Deutschland liegt der Wert sogar noch deutlich höher. Hier liegt der jährliche Pro-Kopf Wert bei 225 Kilogramm.
Weltweit sind um die 50 Großkonzerne für rund die Hälfte des gesamten Plastikmülls verantwortlich. Das zeigte eine Studie der Fachzeitschrift „Science Advances“, wie der Spiegel berichtete. In einem Zeitraum von fünf Jahren wurde in 84 Ländern Kunststoffabfälle gesammelt. Die Hälfte des gesammelten Mülls konnte keinem Unternehmen zugeordnet werden. Die andere Hälfte wird von rund 50 Konzernen verursacht. Am häufigsten fanden sich Verpackungen von Coca-Cola, aber auch die Tabakkonzerne Altria und Philip Morris waren für eine Vielzahl von Verpackungen verantwortlich. Auch Verpackungen von Danone, Nestlé und Pepsi waren häufig zu finden.
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Unten wird dann con Coca-Cola & Co. gesprochen, die den meisten Plastik-Müll in der Studie verursacht hätten.
Deren Verpackungen (PET) sind aber in der Regel gut recyclebar. Was ändert sich also?
Es muss doch vielmaehr sichergestellt werden, dass receyclebare Verpackungen auch tatsächlich recyclet werden und nicht das, was hier via Grüner Punkt etc. gesammelt wird, dann via Containerschiff in die 3. Welt verschifft wird, wo es dann am Strand und im Meer landet.
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