Der CEO des US-amerikanischen Lebensmittelriesen Kellogg's, Gary Pilnick, hat für Kontroversen gesorgt: Er schlug vor, dass Familien mit finanziellen Schwierigkeiten „Müsli zum Abendbrot“ essen könnten. Während eines Interviews mit CNBC vergangene Woche verteidigte Pilnick seine Aussage und betonte, dass Müsli stets erschwinglich und eine gute Wahl sei, wenn Verbraucher angesichts der gestiegenen Lebensmittelpreise unter finanziellem Druck stehen würden.

Die Aussagen lösten umgehend eine Menge Kritik aus, wobei seine Äußerungen mit dem berühmten Satz „Lasst sie Kuchen essen“ verglichen wurden, den Marie Antoinette während der Französischen Revolution geäußert haben soll.

Müsli zum Abendessen liege im Trend

Seit 2020 müssen Verbraucher in den USA etwa 26 Prozent mehr für Lebensmittel ausgeben. Laut Pilnick liegt es deswegen auch im Trend, abends Frühstückscerealien zu sich zu nehmen. Kellogg's ist bereits 2022 auf diesen Trend eingegangen und hat eine „Müsli zum Abendessen“- Kampagne gestartet, die als Reaktion auf den Anstieg der Lebensmittelpreise eingeführt wurde. Daten des Bureau of Labor Statistics zeigen allerdings auch, dass die Müsli-Preise in den letzten vier Jahren um 28 Prozent gestiegen sind, wie es beim Guardian heißt.

Die Reaktionen auf die Aussagen des Kellogg’s-Vorstandes und Multimillionärs waren allerdings gespalten. Einige User auf den Social-Media-Plattformen TikTok und X verwiesen auf Pilnicks jährliches Gehalt von über vier Millionen Dollar und zweifelten an, ob er seinen eigenen Kindern tatsächlich Müsli zum Abendessen serviert. Andere betrachteten die Empfehlung als realitätsfremd und wiesen darauf hin, dass Müsli, insbesondere von Kellogg's, nicht unbedingt günstig sei. Außerdem wurde der Nährwert einer solchen Mahlzeit aufgrund des hohen Zuckergehalts infrage gestellt.

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