Bei Kaufland gibt es demnächst keine Tiefkühlpizza von Dr. Oetker mehr in den Regalen. Der Discounter der Schwarz Gruppe, zu der auch Lidl gehört, streicht einige Produkte des Herstellers aus dem Angebot, meldete zuerst die Lebensmittel-Zeitung. Ein Sprecher der Oetker-Gruppe bestätigte dem Focus: „Kaufland führt derzeit ein reduziertes Sortiment unserer Produkte.“ Kaufland erklärte auf Nachfrage, dass man in allen Ländern, in denen das Unternehmen vertreten ist, die Zusammenarbeit mit Dr. Oetker „deutlich eingeschränkt“ habe. „Grund hierfür sind Differenzen in der weiteren Ausrichtung der Zusammenarbeit“, so eine Unternehmenssprecherin.
Neben der Pizza betrifft dies demnach Aufbackwaren und einzelne Backzutaten. Die Produkte von Coppenrath & Wiese würden gerade besonders günstig verkauft. Weiterhin vorzufinden sei aber, unter anderem, Müsli des Herstellers.
Uneinigkeiten bei Preisverhandlungen
Anlass für die Maßnahme sind Preisstreitigkeiten. So sollen Kaufland und Dr. Oetker bereits seit Herbst des letzten Jahres Gespräche über Zahlungskonditionen führen. Der Lebensmittelhersteller soll seine Preise erhöht haben, der Discounter aber Preissenkungen fordern – Oetker ging da jedoch nicht mit.
Verbraucher:innen müssten aber auf nichts verzichten, heißt es. Die fehlenden Waren wolle Kaufland mit denen anderer Marken ersetzen, unter anderem auch mit Produkten von Eigenmarken wie K-Classic oder K-Bio.
Preisstreitigkeiten zuletzt auch bei Lidl und Edeka
Preisverhandlungen sind branchenüblich – doch immer mal wieder kommt es zu Streitigkeiten. So hatte das Schwesterunternehmen Lidl im Mai 2023 wegen zu hoher Einkaufpreise Haribo-Produkte aus dem Sortiment genommen.
Beim Konkurrenten Edeka gab es unter anderem im Frühjahr des vergangenen Jahres Konflikte: Das Handelsunternehmen wollte bei einer Preiserhöhung im zweistelligen Prozentbereich von Mars, zu dem u. a. auch zahlreiche Süßwarenprodukte wie Bounty, Snickers oder Twix gehören, nicht mitgehen. Mars reagierte mit einem Lieferstopp, Edeka verzichtet seitdem auf die Produkte. Ein Handelsstreit mit dem Getränkehersteller Coca-Cola landete im September letzten Jahres sogar vor Gericht: Edeka wollte das Unternehmen zur Rücknahme eines Lieferstopps bewegen, hatte jedoch keinen Erfolg.
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Ich für meinen Teil kaufe deutlichst weniger bei Kaufland ein, Edeka ist mir grundsätzlich zu teuer.
Wenn ich Produkte haben will, gehe ich den Produkten hinterher, nicht dem Händler.
Respekt vor Oettker und Gott sei Dank sind die so reich, dass es nichts ausmacht, ne Weile die Schwarzgruppe nicht zu beliefern.
Die leeren Regale (grundsätzlich ab ca. 17 Uhr und das Nichtvorhandens ein von frischen Backwaren ab 18 Uhr, dem zeitigeren Schließen der Frischetheken, früher 20 uhr, heute haste 19.30 Uhr nur noch Reste zu liegen...
das alles führt dazu, dass Kaufland abbaut... und die Kunden sowieso egal sind...
Dann kann ich auch dahin gehen, wo es keine Frischetheken gibt .
Macht einfach mit und unterstützt die Markenartikleri m Kampf gegen Monopolisten.
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Die Handelskultur in Deutschland leidet seit Jahren darunter.
Aktuell ist Ihr Bericht der Beweis dafür, was passiert wenn die Marktmacht in nur einer Hand konzentriert ist. Der Kunde zahlt den Preis für eine falsche von unfähigen Politikern betriebene und gegen marktwirtschaft liche Grundregeln durchgesetzte Politik.
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