Nach Angaben der Bundesregierung ist durch den Missbrauch von Kurzarbeitergeld schon jetzt ein Schaden von über sechs Millionen Euro entstanden. Insgesamt 2.100 Fälle seien bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) erfasst worden, die auf möglichen Leistungsmissbrauch beim Kurzarbeitergeld hinweisen, heißt es in der Antwort auf eine FDP-Anfrage. „Ein konkreter Verdacht auf Leistungsmissbrauch liegt aktuell in 21 Fällen vor“, zitiert der Spiegel das Sozialministerium. Diese habe man bereits den Strafverfolgungsbehörden übergeben.

Seit März könne die BA Missbrauchsfälle systematisch erfassen, bekannt sei bislang ein finanzieller Schaden von 6,3 Millionen Euro. „Die schnelle Auszahlung und die darauffolgende personelle Aufstockung zur Vermeidung von Missbrauch waren zu Beginn der Krise die richtige Entscheidung“, so Pascal Kober, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Nun gehe es darum, die Mitarbeiter nachhaltig zu schulen, um Missbrauch aufzudecken, denn der erhebliche finanzielle Schaden durch den Missbrauch des Kurzarbeitergeldes zeichne sich bereits jetzt ab.

Rocket Internet: Delisting abgenickt

Der Börsen-Rückzug von Rocket Internet ist quasi in trockenen Tüchern. Auf der Hauptversammlung stimmte eine Mehrheit von 81 Prozent für den Rückzug. Das Ergebnis war aber ohnehin Formsache, da Oliver Samwer und Global Founders Capital allein 49 Prozent der Aktien besitzen. Dahinter folgen noch Baillie Gifford (sieben Prozent) und Union Investment (drei Prozent). Daneben gebe es keine Aktionäre mit mehr als drei Prozent, so Aufsichtsratsvorsitzender Marcus Engelt laut Gründerszene.

Die Aktionäre waren offenbar mächtig sauer auf Oliver Samwer, der die Aktien nun für 18,57 Euro zurückkaufen kann – als Rocket an die Börse ging, waren sie 42,50 Euro wert. 180 Anmerkungen von Aktionären wurden eingeschickt, Samwer und Kollegen mussten vier Stunden Aktionärsfragen beantworten. Die 19 Prozent, die gegen den Börsenrückzug gestimmt haben, können nun Widerspruch einlegen. Ihre Anteile könnten sie auch dem Börsen-Austritt behalten, diese können dann aber nur noch am Privatkapitalmarkt verkauft werden. Mögliche Klagen werden ebenfalls gerade geprüft.

Migros.ch statt Le Shop

Migros will offenbar eine eigene Online-Plattform aufziehen. Der Schweizer Händler will den Online-Lebensmittelhandel neu ausrichten. „Migros.ch wird für uns eine der wichtigen Onlineplattformen sein. Wir wollen, dass die Marke Migros eine eigene E-Commerce-Plattform hat“, so Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen laut Blick.ch. Die bisheriger Migros-Online-Tochter Le Shop soll damit nach und nach abgelöst werden. Der Übergang soll fließend verlaufen. Migros-Chef Zumbrunnen sehe den Konzern trotz Coronakrise auf Kurs und erwarte sogar ein „Rekordjahr“.