Trotz der anhaltenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsdiskussionen liegen die Retourenquote im Deutschland im internationalen Vergleich noch immer sehr hoch. Zu diesem Schluss kommt der Retourenforscher Björn Asdecker von der Universität Bamberg. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche bestätigte er jetzt, dass international tätige Händler „in Deutschland die höchsten Retourenquoten haben“. Einer der Gründe ist laut dem Forscher die deutsche Retourenhistorie, welche bis ins Jahr 1870 zurückgeht.

Dass die Retourenquoten, trotz vermehrter Anstrengungen, nicht gesunken sind, sondern sich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau befinden, liegt teilweise aber auch am Verhalten der Händler, so Björn Asdecker. Da diese bereitwillig Artikel zurücknehmen, wird eine solche Strategie mehr gefördert, als unterbunden. „Es geht den Onlinehändlern eher darum, die Warenkörbe zu vergrößern. Je mehr die Kunden bestellen, desto weniger Fallen die Kosten zum Beispiel für den Versand ins Gewicht“, so der Wissenschaftler. Um der hohen Retourenraten Einhalt zu gebieten, sieht unter anderem eine Gebühr für Rücksendungen als sinnvoll an. Diese wäre zwar ein „harter Eingriff in den Markt“, aber seiner Ansicht nach gibt es viele gute Argumente für eine solche gesetzliche Rücksendegebühr. „Wenn das aus politischer und auch gesellschaftlicher Sicht ein Ziel ist, dann müssen wir über das Element sprechen.“

Rewe will Durst.de übernehmen

Die Lebensmittelkette Rewe will seine Anteile am Getränke-Lieferdienst Durst.de erhöhen und die volle Kontrolle über die Plattform übernehmen. Wie das Handelsjournal weiß, haben die beiden Gründer des Kölner StartUps, Matthias Steinforth und Simon Biela, ihre Positionen als Geschäftsführer bereits aufgegeben. Der Vermarktungsverbund Rewe Für Sie ist bereits im Mai letzten Jahres bei Durst.de eingestiegen, nun will man die volle Kontrolle an der Getränkeplattform übernehmen. Das Vorhaben soll Anfang Januar von Rewe bereits beim Bundeskartellamt angemeldet wurden sein.

Libra verliert auch Vodafone als Partner

Immer mehr namhafte Konzerne wenden sich von Facebooks geplanter Digitalwährung Libra ab. Nachdem bereits unter anderem Mastercard, Visa, Paypal und Ebay ausgestiegen sind, kehrt nun auch Vodafone Libra den Rücken. Der Telekommunikationsanbieter wolle sich nach Informationen des Spiegels künftig lieber auf das Geldüberweisungssystem M-Pesa konzentrieren, welches besonders in Afrika stark sein soll. Eine spätere Zusammenarbeit mit Facebooks Digitalwährungsprojekt sei aber nicht völlig ausgeschlossen. Noch halten auch große Unternehmen wie Spotify, Uber und Lyft an Libra weiterhin fest.