Insgesamt 5,7 Milliarden Euro nahmen die Beteiligungsgesellschaften Blackstone und Hellman & Friedman in die Hand, um Scout24 zu übernehmen. Darüber hinaus ließen sie sich noch eine Kreditlinie über 800 Millionen Euro zusichern, um im Ernstfall noch nachlegen zu können – doch vergebens. Den Aktionären von Scout24 war das rekordverdächtige Angebot nicht genug, berichtet Spiegel Online.

Scout24-Aktie gibt um sieben Prozent nach

Das liegt vor allem daran, dass die Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus einer Aktie nicht erreicht worden sei, heißt es von der Gesellschaft Pulver BidCo, die von der Gesellschaft beauftragt wurde. Zum Fristende am 9. Mai habe die Summe demnach nur 42,8 Prozent der Scout24-Aktien betragen.

Nach Bekanntgabe des gescheiterten Übernahmeversuchs sackte die Scout24-Aktie zeitweise um über sieben Prozent ab. Zuvor lag der Aktienpreis in der Nähe des Gebotspreises, der Mitte Februar auf 46 Euro pro Aktie nachgebessert wurde.

Umsatzsteigerung um 20 Prozent

Wie die Internet World berichtet, konnte Scout24 seinen Umsatz im ersten Quartal um ein Fünftel auf 148,8 Millionen Euro steigern. Damit hatte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Das starke Umsatzwachstum wurde vor allem von der Plattform AutoScout24 vorangetrieben. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um 11,3 Prozent auf 70,9 Millionen Euro zu.

Unterm Strich ging das auf die Aktionäre entfallende Ergebnis um rund 14 Prozent auf 26,1 Millionen Euro zurück. Das liege vor allem an den höheren Personalkosten und Kosten aus Zu- und Verkäufen. Zuletzt hatte Scout24 das Finanzportal Finanzcheck.de übernommen. Finanzchef Christian Gisy bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr. Scout24 will in diesem Jahr den Umsatz um 15 bis 17 Prozent steigern.