Drastischer Stellenabbau bei Klarna – KI ersetzt tausende Arbeitsplätze

Veröffentlicht: 29.08.2024
imgAktualisierung: 29.08.2024
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 2 Min.
29.08.2024
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Klarna
InkDropCreative /Depositphotos.com
Das schwedische Fintech Klarna will seine Belegschaft halbieren. Stattdessen soll künstliche Intelligenz vermehrt im Unternehmen zum Einsatz kommen.


Klarna setzt weiter den Rotstift an und will fast die Hälfte der noch verbliebenen Stellen kürzen und diese stattdessen durch künstliche Intelligenz ersetzen. Durch den Einsatz von KI in Bereichen wie Kundenservice und Marketing hat das schwedische Fintech seine Mitarbeiterzahl im vergangenen Jahr bereits von 5.000 auf 3.800 reduziert. Nun könnte diese weiter auf 2.000 Mitarbeiter schrumpfen.

„Wir können nicht nur mit weniger mehr erreichen, sondern wir können mit weniger sehr viel mehr erreichen“, hebt CEO Sebastian Siemiatkowski die Vorteile von KI laut der Financial Times hervor. Auf eine genaue Deadline, wann die Belegschaft halbiert werden soll, hat sich das Unternehmen nach eigenen Angaben allerdings nicht festgelegt.

Natürliche Fluktuation statt Entlassungen

Durch die Entlassungen im vergangenen Jahr konnte Klarna den Nettoverlust von 854 Millionen SEK (umgerechnet rund 75 Millionen Euro) im Vorjahr bereits auf 10 Millionen SEK reduzieren. Darüber hinaus hat das Unternehmen den durchschnittlichen Jahresumsatz pro Mitarbeiter von 400.000 US-Dollar auf 700.000 Dollar erhöht, was hauptsächlich durch den Einsatz von KI und die Reduzierung der Personalkosten erreicht wurde. Siemiatkowski argumentierte, dass die höhere Effizienz durch KI Klarna ermöglichen würde, Spitzenkräfte besser zu bezahlen und die besten Talente im Bereich KI anzuziehen.

Der nun geplante weitere Stellenabbau soll nach Angaben des CEOs allerdings nicht nur durch Entlassungen erfolgen, sondern durch natürliche Fluktuation. Außerdem wurde ein Einstellungsstopp für alle Bereiche – außer bei den Ingenieuren – verhängt.

Vorbereitung auf Börsengang

Die Vorteile von KI könnten ein zentrales Verkaufsargument für den bevorstehenden Börsengang sein, der bereits in der ersten Hälfte des nächsten Jahres stattfinden könnte. Während Klarna 2021 noch mit 46 Milliarden Dollar bewertet wurde, sank der Wert 2022 auf 6,7 Milliarden Dollar. Banker und Investoren erwarten jedoch, dass das Unternehmen bei einem Börsengang eine Bewertung zwischen 15 und 20 Milliarden Dollar erreichen könnte. Siemiatkowski betonte, dass Klarna nicht zu den Verlusten der Vergangenheit zurückkehren werde, da KI die Gewinnmargen weiter steigere und das Unternehmen so nachhaltig profitabel werde.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 29.08.2024
img Letzte Aktualisierung: 29.08.2024
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Corinna Flemming

Corinna Flemming

Expertin für Internationales

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