Mehr als ein Viertel der Unternehmen (27 Prozent), die in den letzten zwölf Monaten mit ihrer Bank Kredite verhandelt haben, wurde zum Thema Nachhaltigkeit befragt. Das zeigt eine aktuelle Erhebung der Förderbank KfW.

Demnach hat die Relevanz dieses Themas in den letzten zwei Jahren auch weiter zugenommen: 2022 wurden noch etwa 18 Prozent der Firmen, die Kredite erhalten wollten, zu ihrem Nachhaltigkeitskonzept befragt. „Für Unternehmen ist es vorteilhaft, das Thema Nachhaltigkeit noch stärker in den Fokus zu nehmen“, rät Dr. Juliane Gerstenberger, Senior Economist der KfW. „Banken und Sparkassen beziehen aus regulatorischen Gründen und mit Blick auf das eigene Reputationsmanagement immer häufiger Nachhaltigkeitskriterien bei der Kreditvergabe ein. Dieser Trend wird sich weiter verstärken.“

Nur ein Drittel der Firmen auf Nachhaltigkeitsthemen vorbereitet

Banken und Sparkassen würden sich bei der Kreditvergabe vor allem für Informationen über die Treibhausgasemissionen und den Energie- und Stromverbrauch interessieren. Nur etwa 40 Prozent der Unternehmen rechnen bei Kreditverhandlungen mit diesem Thema und noch weniger (34 Prozent) fühlen sich darauf sehr gut oder gut vorbereitet, heißt es.

Bei der Erfassung von Nachhaltigkeitskennzahlen bestehe somit Handlungsbedarf, so die Förderbank weiter.

Erhalt von Krediten generell schwieriger

Allerdings scheint das Thema Nachhaltigkeit für die Finanzierung nicht ausschlaggebend zu sein. Der Befragung zufolge schätzten nur noch 35 Prozent der Unternehmen die Aufnahme eines Kredits als leicht ein, vor zwei Jahren fiel der Wert noch acht Prozent höher aus. Je kleiner die Firma, desto schwieriger war es. Diesen Trend bestätigte im Frühjahr auch eine Umfrage des Kreditanbieters Iwoca: Während der Bedarf für Finanzierungen deutlich gestiegen ist, seien Banken und Sparkassen bei der Kreditvergabe eher restriktiv.

Etwas besser aufgestellt seien Firmen aber inzwischen wieder bei der Eigenkapitalausstattung. Diese sei bei 37 Prozent der von der KfW befragten Unternehmen in den letzten zwölf Monaten gestiegen. „Damit setzt sich die Stabilisierung der Eigenkapitalsituation der Unternehmen nach dem Einbruch in der Corona-Krise fort“, so Gerstenberger.

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