PayPal belegt bei den beliebtesten Bezahlarten regelmäßig den ersten Platz. Die Nutzung ist schnell, einfach und in der Regel günstig. Die European Payments Initiative (EPI) hat daher schon seit einiger Zeit an einem Konkurrenzprodukt gearbeitet, um hiesige Banken zu stärken. Nun ist das Wero genannte Bezahlsystem gestartet. Zum Auftakt sind aus Deutschland die meisten Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken dabei.

Wero soll die Geldübertragung in Echtzeit gewährleisten – ganz wie man es von PayPal kennt, also ohne die Eingabe der 22-stelligen IBAN. Stattdessen kann einfach die Mobiltelefonnummer oder E-Mail-Adresse genutzt werden. Das Bezahlsystem startet aber zunächst mit einem klaren Wettbewerbsnachteil. Vorerst wird es mit Wero lediglich möglich sein, mobile Zahlungen von einem Smartphone auf das andere zu tätigen. Erst 2025 soll die Möglichkeit hinzukommen, auch online zu bezahlen – Zahlungen im Einzelhandel folgen erst 2026.

Mehr zum Thema:

 

Abhängigkeit externer Anbieter mindern

Mit Wero wollen die Banken der EPI ein Gegengewicht zu internationalen Zahlungsanbietern wie PayPal, Visa oder Mastercard implementieren und außerdem der immer größeren Verbreitung von Apple Pay und Google Pay entgegenwirken. „Wero wird die europäische Souveränität im Zahlungsverkehr stärken. Bisher haben wir in Europa kein eigenes gemeinsames Zahlverfahren“, so Joachim Schmalzl, Vorstand im Sparkassenverband DSGV und Aufsichtsratsvorsitzender von EPI, laut Spiegel.

Vor allem gehe es darum, die Abhängigkeit von internationalen Anbietern zu verringern. Angebote, wie zum Beispiel die Girocard in Deutschland, sind bei grenzüberschreitenden Zahlungen trotzdem auf außereuropäische Anbieter angewiesen. „Wero wird diese Abhängigkeit nachhaltig und langfristig beenden, indem es hier eine europäische Alternative bietet und damit auch die Wertschöpfung im Bereich Zahlungsverkehr innerhalb Europas hält“, so Schmalzl.

Extra registrieren müssen sich Nutzer:innen für Wero nicht. Die Funktion kann einfach in der jeweiligen Banking-App der teilnehmenden Banken aktiviert werden.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com