Gute Nachrichten für Netflix-Kunden in Österreich: Sie können sich vom Streamingdienst bis zu 30 Euro an Abokosten zurückholen. Grund dafür sind Preiserhöhungen in den Jahren 2019 und 2020, die von der Bundesarbeiterkammer (AK) als nicht rechtskonform eingestuft wurden. Die österreichischen Verbraucherschützer haben daraufhin Klage eingereicht. Nun konnte man sich mit Netflix allerdings auf einen Vergleich einigen: Kunden, die von einer Preiserhöhung betroffen waren, erhalten 20 Euro zurück, wer von beiden Preiserhöhungen betroffen war, bekommt sogar 30 Euro. Derzeit verschickt der Streaminganbieter entsprechende E-Mails an die betroffenen Kunden, in der erklärt wird, wie sie sich das Geld zurückholen können.

Wer von den österreichischen Abonnenten auf diesen Vergleich eingeht und die Rückzahlung veranlasst, verzichtet damit aber auch darauf, einen Anspruch gerichtlich geltend zu machen und eventuell sogar noch eine höhere Rückzahlung zu erhalten. Ob eine solche Klage allerdings erfolgreich wäre, ist fraglich. Durch den jetzt ausgehandelten Vergleich und um weitere langwierige Verfahren vor Gericht zu vermeiden, hat die österreichische Bundesarbeiterkammer  ihre Klage gegen Netflix zurückgezogen, wie Heise Online dazu schreibt.

Können auch deutsche Kunden auf eine Rückzahlung hoffen?

Für deutsche Kunden sieht die Sachlage allerdings etwas anders aus. Hierzulande gibt es keine Anzeichen dafür, dass Netflix Rückerstattungen leisten wird. Obwohl ein Gericht in Berlin entschieden hat, dass die Klauseln zur Preisanpassung in den deutschen Netflix-Verträgen rechtlich unwirksam sind, behauptet Netflix, diese Klauseln gar nicht angewendet zu haben. Stattdessen habe der Streamingdienst von jedem deutschen Kunden eine Zustimmung zur Preiserhöhung eingeholt. Wer dem nicht zustimmen wollte, hatte auch die Möglichkeit, seinen günstigeren Vertrag auslaufen zu lassen.

Erst Ende April hat Netflix hierzulande eine erneute Preisanpassung bei seinen Abonnements vorgenommen. Sowohl Neu- als auch Bestandskunden müssen für ein Abo nun tiefer in die Tasche greifen (wir berichteten).

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