Weder für Handelsunternehmen noch für Verbraucher:innen gibt die wirtschaftliche Lage derzeit viel Spielraum her. Der hohe Kostendruck aufseiten der Konsumierenden spiegelt sich im Shopping-Verhalten wider: Die Hälfte der Leute hält derzeit nach dem bestmöglichen Preis-Leistungs-Verhältnis Ausschau. Demgegenüber bietet der Handel jedoch seltener entsprechend günstigere Produkte an, im Gegenteil. 90 Prozent der deutschen Handelsunternehmen reichen die gestiegenen Kosten teils oder gänzlich an ihre Kundschaft weiter. Das ergab eine YouGov-Studie im Auftrag des Shopsoftware-Anbieters Shopify.
Die Ergebnisse zeigen: Es klafft aktuell eine Lücke zwischen den Verbrauchererwartungen und den Prioritäten der Händler:innen. „Unternehmen haben die Wahl: Entweder sie finden Wege, um die Preise zu senken, oder sie konzentrieren sich darauf, Verbraucher:innen einen echten und zusätzlichen Nutzen und Mehrwert zu bieten“, rät Birk Angermann, Head of Revenue EMEA bei Shopify, mit Blick auf die Ergebnisse.
Markenloyalität lässt sich steigern
Doch es gibt Möglichkeiten, die Kundschaft für sich zu gewinnen und die Kundenbindung zu erhöhen. So zeigt Shopifys Analyse weiter, dass hierzulande 79 Prozent der Kund:innen loyaler wären, sobald ihnen ein Unternehmen und Marken etwas Besonderes bieten. Das bezieht sich beispielsweise auf die Qualität der Ware oder Dienstleistung – ist diese hochwertig, wird das auch honoriert. Ebenso steigern Werbeaktionen sowie eine menschliche Note beim Einkaufserlebnis die Hinwendung zu bestimmten Händler:innen. Loyale Verbraucher:innen könne man maßgeblich mit einem authentischen Kauf- und Markenerlebnis gewinnen. 35 Prozent der europäischen Befragten würden zudem Marken, die Technologien zur Steigerung des Einkaufserlebnisses einsetzen, eher die Treue halten. „Der Handel sollte diese Hinweise und letztlich Verbraucher:innen ernst nehmen“, mahnt der Handelsexperte.
Hierzulande gaben nur sieben Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie noch in diesem Jahr im größeren Stil – also mit über 20 Prozent des Gesamtumsatzes – ins Einkaufs- und Kundenerlebnis investieren wollen. „Der Handel muss etwas tun und investieren, um die Markenloyalität nicht aufs Spiel zu setzen und Verbraucher:innen bei der Stange zu halten“, so Angermann weiter.
Investitionen – vor allem in Omnichannel und KI
Als Shopsystem-Anbieter rät Shopify selbstredend dazu, vor allem in den technologischen Aspekt zu investieren – beispielsweise in den Bereich KI, denn hier gebe es laut Angermann viel Potenzial für mehr Effizienz. Das glaubt auch die Kundschaft – sechs von zehn Befragten sind der Meinung, dass ihnen KI das Einkaufen erleichtern wird. Auf dem Schirm haben das bereits 38 Prozent der Firmen, sie wollen in den nächsten 12 Monaten mehr Ressourcen in diesen Bereich stecken.
Mit Blick auf die Umfrageergebnisse sollten Handelsunternehmen sich außerdem dem Auf- und Ausbau ihrer Omnichannel-Strategie widmen: Ein möglichst nahtloses Erlebnis zwischen dem Online- und Offline-Shopping empfindet fast der Hälfte der Konsument:innen in Deutschland (48 Prozent) als relevant.
Bei alldem bleibe es wichtig, „Kund:innen auch weiterhin authentisch und menschlich zu begegnen, ganz gleich wo“, erklärt Angermann. „Handel ist und bleibt auch in Zeiten von KI ein Geschäft von Menschen mit Menschen.“
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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Im Idealfall sind ja nur die Kosten und die 19 % Mehrwertsteuer und die Lohnkosten und Lohnnebenkosten für die Beschäftigten (inklusive dem Firmeninhaber, den Gesellschaftern oder ähnlich) zu berappen, bei hohen Gewinn aber natürlich immer mehr die progressiven Steuern.
Wer dann damit angeben will und werben will und die Verbraucher dies ja auch tatsächlich honorieren Eine GmbH oder Ähnliches gründet kommt dann ja nicht mehr in den Genuss der stufenweise angehoben Gewerbesteuern, sondern von vornherein der immer von Anfang an gleichen und 5 % sowieso höheren Körperschaftsst euer. D.h. nichts anderes als das eine GmbH oder eine große Einzelfirma ohnehin rein theoretisch schlechtere Preise anbieten kann, als eine kleine Firma.
Dem entgegenwirken nur die besseren Einkaufsmöglich keiten und Großabnehmer Preise. Aber prinzipiell ist zu hohen Preisen Tür und Tor geöffnet. Ganz schlimm sind hier auch wieder die Steuerberater und ganz besonders die Rechtsanwälte. Denn die sind alle samt nur Produkt Des aufgeblähten Steuer und Rechtssystems. Und beide sind eh von der Logik ihrer eigenen Nomenklatura untergeben die nichts aber auch gar nichts mit Sinn und Verstand zu tun hat.
Diese Herren und Damen, die sind reiner Selbstzweck. Freiberufler wie Architekten oder Ingenieure machen Sinn Rechtsanwälte und Steuerberater überhaupt nicht sondern sind über nur einzig und allein ein Ausdruck Einer viel zu komplexen Steuer- und Rechtswissensch aft. Wir brauchen das alles gar nicht.
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Das ist dieses schnöde menschenveracht ende kapitalistische Denken. Vielleicht sollte auch mal der Handel damit zufrieden sein einfach plus-minus-null herauszukommen und damit überhaupt keine Steuern zahlen zu müssen und damit dem Verbraucher das optimale Preis-Leistungs -Verhältnis überhaupt erst anbieten zu können.
Übertrieben ist es heutzutage doch so dass so: ein ... BWLer versucht, auch wenn's nur um einen einzigen Cent ginge, irgendwo einen ausweisbaren Gewinn herauszuholen. Und d.h. an einem Produkt dann zum Beispiel an der Qualität zu sparen weil es einen Cent zu sparen gäbe.
Und das in der Praxis bei Artikeln die sowieso im Einkauf in der Masse aus China nur ein paar Cent kosten.
Hintergrund ist immer der wegen der ganzen mehrfachen Steuerzahlerei aus nichts den möglichst großen Gewinn zu machen. Eingesetzt werden sollen dazu möglichst wenig Betriebsmittel und möglichst wenig Einkauf.
Deswegen sind unter anderem solche Berufe die Dienstleistunge n ohne Produkte darstellen wie Steuerberater Rechtsanwälte und so weiter auch so lukrativ. Zumindest dann wenn man hier nicht Human vorgeht.
Das System unserer Steuern insbesondere in Deutschland aber auch in anderen westlichen Ländern, welches stets prozentual und auch progressiv an den Umsatz und den Gewinn gekoppelt ist, das erzeugt dass ein pervertierten Verhältnis der Preisleistung erzeugt wird.
Geht's noch
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Miete, Strom, Krankenkasse, MWSt in der EU, Abmahnsicherhei t, Verpackungsents orgung in der EU, Mehrsprachlichk eit, Werbung, Gebühren, Verpackungskost en, Einkaufspreisen , ROHS, WEEE und und und. Die Kosten steigen ständig, die Zeit für die Bearbeitung wird immer mehr, es bleibt kein Gewinn mehr. Die Kunden müssen wieder für service bezahlen.
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Der Verbraucher wird sich langsam darauf einstellen müssen, dass sich viele sogenannte "Mehrwerte" von der Bildfläche verschwinden werden.
Große Anbieter versuchen bereits mit kostenpflichtig er Werbung Kosten zu decken - dies ist aber erst der Anfang.
Supergünstig heißt Produktion auf Teufel komm raus, Kinderarbeit, Umweltverschmut zung - ach das will der Verbraucher nicht, tja, dann ist Superbillig nicht mehr möglich.
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