Online-Händler können mithilfe des Amazon Marketplace auf einfache Weise europaweit neue Absatzmärkte erschießen. Wie das geht, erklärt Amazon-Experte Andreas Roth anlässlich der Amazon Late Night by AMZELL am 19. Oktober 2023 in Berlin. 

Für E-Commerce-Händler, die im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie neue Märkte erschließen wollen, bietet sich Amazon als die ideale Plattform an, mit der sich die Reichweite der eigenen Produkte innerhalb kürzester Zeit erweitern lässt. Aus den rund 50 Millionen Nutzerinnen und Nutzern der deutschen Plattform werden so schnell 100 Millionen potenzielle Kunden europaweit.

Die Vorteile der Lösung liegen auf der Hand: Amazon bietet hierfür die etablierte Logistik und Vertriebsinfrastruktur und nicht zuletzt auch den Marketplace, um die Kundschaft in den neuen Märkten anzusprechen. Und anders als bei der Erschließung eines neuen Marktes auf eigene Faust profitiert der Online-Händler von Anfang an vom Kundenvertrauen, das durch den verbraucherfreundlichen Amazon-Service bestärkt wird.

Doch was genau ist zu beachten, wenn eine Marke neue Ländermärkte bis hin zum Pan-EU-Vertrieb für sich erschließen will und wie lässt sich der damit verbundene Verwaltungs- und Umsatzsteueraufwand überschaubar halten? Hierzu berät Andreas Roth von Seller Support Roth & Witte GmbH in seinem Vortrag anlässlich der Amazon Late Night by AMZELL am 19. Oktober 2023 in Berlin – dem Abend-Event der Branche im Vorfeld des Amazon SellerDays.

Bereits vorab gibt der langjährige Amazon-Experte Tipps für unkompliziertes europaweites Verkaufen über den Amazon Marketplace und erklärt, in welchen drei Schritten Händler hier vorgehen sollten:

Tipp 1: Effizienter Handel durch weitestmögliche Automatisierung

Sinnvoll ist es, generell im Rahmen einer Europastrategie alles zu automatisieren und zu standardisieren, was Amazon hier an Möglichkeiten bietet. Das reicht von den Listings der Artikel über die Content-Erstellung bis hin zum kompletten Markenauftritt. „Amazons einheitliche Plattformgestaltung und die vorhandenen Tools stellen hierfür effiziente Lösungen bereit“, erklärt Roth und betont, dass die Marktkenntnis rund um die eigenen Produkte im Heimatmarkt sowie das Beherrschen der Amazon-eigenen Mechanismen und Tools die entscheidenden Voraussetzungen für den späteren internationalen Erfolg sind.

Tipp 2: One-Stop-Shop zur Vereinfachung der Umsatzsteuer in Europa

Amazon-Händler, die ihre Erfahrungen auf dem deutschen Heimatmarkt gesammelt haben, sollten sich in zwei Schritten an die europaweite Expansion herantasten. Zunächst bietet sich an, von Deutschland aus in verschiedene andere Länder zu verkaufen und das über eine One-Stop-Shop-Lösung zu tun. Das OSS-Verfahren (One Stop Shop) vereinfacht das innergemeinschaftliche Umsatzsteuer-Handling und verzichtet auf die früheren länderspezifischen Lieferschwellen und die Pflicht, in jedem Land gesonderte Umsatzsteuererklärungen abzugeben.

„Die automatisierte Lösung von Amazon kann der EU-Steuergesetzgebung im Hinblick auf die Umsatzsteuerpflichten deutlich einfacher gerecht werden als dies in der Vergangenheit der Fall war“, erklärt Roth. Dennoch müssen Händler zur fristgerechten und korrekten Anmeldung und Deklarierung einige Punkte beachten. Zu empfehlen ist außerdem, das komplette Fulfillment durch Amazon übernehmen zu lassen (FBA).

Tipp 3: Umfassende Lieferlogistik zu Fulfillment by Amazon

Im letzten Schritt bietet es sich an, sämtliche Produkte an allen Standorten europaweit anzubieten. Mit dem europaweiten Versand durch Amazon (Pan-EU) können FBA-Händler ihre Produkte an sämtlichen großen europäischen Standorten von Amazon vorrätig halten und von dort aus versenden. Logistik, Lagerung und der Versand werden dabei von Amazon übernommen und die Waren werden auf der Grundlage der Verkaufsprognosen in die jeweiligen europäischen Lager verteilt.

Möglich wird so die schnelle und unkomplizierte Lieferung an sämtliche Kunden europaweit – sowohl mit Same Day Delivery als auch über Amazon Prime, was eine konsumfreudige Zielgruppe mit überdurchschnittlichem Einkommen erschließt. „Das ist quasi die Königsklasse des europaweiten Amazon-Handels“, erklärt Roth. 

Wie man als Händler den Weg dorthin schafft, erklärt Andreas Roth auf der Amazon Late Night by AMZELL am 19. Oktober 2023 ab 17:30 Uhr bei AMZELL am Engeldamm 60, 10179 Berlin.

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Über den Autor 

Andreas Roth SellerSupport

Andreas Roth von Seller Support Roth & Witte GmbH arbeitet seit 2006 als Amazon-Seller und -Berater und betreut seit 2016 verschiedene Accounts, unter anderem von Marktführern in den Bereichen Pharma, FMCG, Consumer Electronics und Garden. Das von ihm aktiv betreute Amazon-Volumen lag 2022 bei rund 100 Millionen Euro Amazon-Umsatz. Er ist außerdem Gründer der Seller Support Akademie sowie Lehrbeauftragter der Hochschule Worms für den Themenkomplex der Marketplace-Ökonomie.