Wer bei Amazon verkauft, hat verschiedene Optionen hinsichtlich Lager und Logistik. Eine sehr beliebte und weitestgehend unkomplizierte Lösung stellt der Dienst Fulfillment by Amazon (FBA) dar. Dank der Einlagerung seiner Waren kann man der Kundschaft den schnellen Versand über Amazon ermöglichen und minimiert dabei auch den eigenen Aufwand. Doch die Beliebtheit bedeutet auch, dass Amazon mit seinen Lagerflächen haushalten muss. Um die Ausnutzung in den eigenen Fulfillment-Centern zu optimieren, tritt ab dem 1. April 2024 eine neue Zusatzgebühr in Kraft, welche auf Waren mit konstant niedrigem Lagerbestand anfällt.

Zusatzgebühr für Lagerhüter – wer ist betroffen?

Die sogenannte Gebühr zu Kostendeckung bei niedrigem Lagerbestand (Low Inventory Fee) wurde im Dezember letzten Jahres zunächst für den US-Markt angekündigt. Eine jetzt an die hiesigen Seller verschickte E-Mail bestätigt aber, dass die Regelung auch auf dem deutschen Markt greifen wird, und zwar bereits ab dem 1. April. Betroffen sind demnach Waren in Standardgrößen, welche für den Pan-EU-Versand eingelagert sind. 

Bemessungsgrundlage dafür, ob ein Produkt ein Lagerhüter ist oder nicht, ist der jeweilige Lagerbestand in Relation zur Kundennachfrage innerhalb der Märkte Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. Liegt der historische Lagerbestand in Bezug auf die historische Nachfrage dabei unter 28 Tagen, wird die Gebühr fällig.

Einfacher gesagt: Verkauft ein Seller im Durchschnitt mehr Posten eines Artikels, als bei Amazon eingelagert sind, dann sinkt die historische Lagerreichweite. Wie die Amazon-Agentur Revoic kalkulierte: „Bei durchschnittlich 170 eingelagerten und 10 versendeten Artikeln pro Tag in den vergangen 90 Tagen ergibt dies z. B. einen Wert von 17, d. h. weniger als 28.“

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Welche Kosten kommen jetzt auf Seller zu?

Im März erhielten Seller mit entsprechenden Produkten eine E-Mail von Amazon, die auf die kommenden Zusatzkosten hinwies. Die Gebühr ist dabei kein Fixum, sondern wird komplex anhand von Faktoren wie dem Versandgewicht und der historischen Nachfrage kalkuliert. Konkretere Hilfestellungen sowie einen Gebührenrechner waren in der E-Mail an die betroffenen Seller enthalten.

Ziel der neuen Gebühr ist, eine konstant gute Bestückung der Amazon-Fulfillment-Center zu bewirken. Sind Produkte dort nur mit geringen Beständen eingelagert, kann Amazon nicht für eine flächendeckende Verteilung des Bestandes sorgen. Das kann wiederum dazu führen, dass Amazon seinen eigenen Versandversprechen nicht nachkommen kann, weil weiter entfernte Lagerstandorte abgerufen werden müssen.

 

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