Amazon hat seinen Händlern mitgeteilt, dass ab dem 5. Oktober neue „Verkaufen bei Amazon“-Rückgaberichtlinien gelten. Demnach können Händler ab diesem Datum Artikel und Bestellungen unter 25 Euro (einschließlich Umsatzsteuer und Versandkosten) nicht mehr ohne Weiteres zurücknehmen, wenn sie ihre Waren von außerhalb Deutschlands auf Amazon.de anbieten. Stattdessen müssen Sie bei kleinpreisigen Angeboten entweder eine Erstattung ohne Rücksendung oder eine Rücksendeoption im Inland anbieten – was viele der betroffenen Händler nicht haben dürften. Diese Regelungen gilt explizit nur für ausländische Händler, die auf dem deutschen Amazon-Marktplatz verkafen

Kann man für entsprechende Produkte keine Standard-Rücksendeadresse in Deutschland angeben, dann erstattet Amazon den Betrag automatisch im Namen des Händlers, sofern der Retoure-Antrag unter die Rückgabebedingungen von Amazon fällt. In der Mitteilung an die Händler, die OHN vorliegt, erklärt Amazon noch einmal explizit: „Der Kunde muss dabei den Artikel nicht an Sie zurücksenden (Erstattung ohne Warenrücksendung).“

„Rücksendeprozess vereinfachen“

Um betroffene Händler dazu zu bewegen, eine Rücksendeadresse im Inland zu registrieren, erläutert Amazon, wie dabei vorzugehen ist: „Um Ihre Standard-Rücksendeadresse in Deutschland festzulegen, gehen Sie zur Seite "Einstellungen" > "Informationen zum Verkäuferkonto". Klicken Sie im Bereich "Versand und Warenrücksendungen" auf "Informationen zu Rücksendungen" und geben Sie im Tab "Einstellungen für Rücksendeadresse" die entsprechende Adresse ein. Wer keine Adresse anbieten kann, solle sich an einen Dienstleister für internationale Rücksendungen wenden. Amazon verweist dabei auf das hauseigene Service-Provider-Netzwerk.

Als Begründung für die Änderung der Richtlinien nennt Amazon die Vereinfachung und Standardisierung des Rücksendeprozesses für Kunden, aber auch für Verkäufer. Die Kosten internationaler Rücksendungen würden den Artikelpreis häufig übersteigen, so Amazon. Aus Unternehmenskreisen ist zu hören, dass der Anteil der betroffenen Händler, die auf Amazon.de verkaufen, recht gering ist, da sich die neue Regelung nur auf internationale Händler bezieht. Hat man seinen Firmensitz ohnehin in Deutschland, ändert sich nichts.

Die neuen Regelungen gelten aber neben Amazon.de auch für die Ableger in Frankreich, Italien und Spanien – ebenfalls mit der 25-Euro-Grenze. In Großbritannien gilt die Richtlinie für Bestellungen bis zu 20 Pfund, umgerechnet etwa 23,40 Euro.