Die Rechnung ist einfach: Mehr Besucher = Mehr Umsatz. Aber wie bekommt man als Online-Shop-Betreiber mehr potenzielle Käufer in den Webshop? Wir zeigen auf, welche Möglichkeiten der Besuchergenerierung häufig vernachlässigt werden.

What is your online marketing strategy?

(Bildquelle Online-Marketing: Aysezgicmeli via Shutterstock)

Auch bei Online-Shops ist das Marketing ein wesentliches Standbein für den langfristigen Erfolg. Nur wer seine Zielgruppe dort abholt, wo sie ist, kann heute im harten Konkurrenzkampf bestehen. Die meisten Online-Shops generieren nach wie vor den Großteil ihrer Besucher über die organischen Google-Suchergebnisse oder über die bezahlten AdWords-Anzeigen. Aber auch abseits der vertrauten Kanäle SEO und SEA gibt es im E-Commerce-Marketing eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Zielgruppe anzusprechen. In diesem Artikel zeigen wir Traffic-Quellen auf, die im Online-Shop Marketing-Mix häufig vernachlässigt werden.

1) Blog-Marketing

Ok, doch noch einmal SEO. Wie jeder weiß, ist die erste Seite der Google-Suchergebnisseiten der hartumkämpfteste Ort der digitalen Welt. Mit simplen Produktseiten ist es meist aussichtslos, sich auf der ersten Seite der Google-Suche zu platzieren. Mit einem Blog hat man da schon bessere Chancen, Besucher von Google in den Online-Shop zu holen.

Durch die Auswahl der richtigen (Longtail)-Keywords und durch interessante Inhalte können neue Besucher angesprochen werden. Qualitativ hochwertige Blogeinträge werden nicht selten von Lesern auf Social Media-Plattformen geteilt und so viral verbreitet. Ebenso hilft ein Blog bei der Kundenbindung und der Etablierung des Expertenstatus. Der eigene Blog ist für viele Online-Händler heute ein wesentlicher Bestandteil ihrer Online-Shop Marketing-Bemühungen, mit dem sie jeden Monat neue Besucher in den Shop holen.

2) Preisvergleichsseiten

Auch wenn viele Preisvergleichsportale mitunter hohe Basisgebühren und Klickpreise fordern, können Preisvergleichsseiten durchaus eine sinnvolle Ergänzung der Webshop-Marketing-Strategie sein, um neue Kunden anzusprechen. Besonders bei Produkten, die über andere Kanäle nicht vermarktet werden können oder deren Klickpreise bei AdWords sehr hoch sind, kann sich die Eintragung der Produkte bei Vergleichsseiten lohnen. Neben zahlreichen weniger populären Seiten sind die bekanntesten Preisvergleichsseiten ciao.de, idealo.de, günstiger.de, billiger.de und geizkragen.de. Die jeweiligen Klickpreise, aber auch die Reichweite der Vergleichsportale unterscheiden sich mitunter erheblich. Eine vorherige Recherche lohnt sich.

3) Google Shopping

Screenshot Google Shopping
© Google Shopping | Screenshot

Als Alternative zu den bekannten AdWords-Anzeigen bietet Google Shopping eine eigens für Produkte konzipierte Suche, die mit den klassischen AdWords-Anzeigen zusammen angezeigt wird. Für viele Online-Shop-Betreiber hat sich Google Shopping bereits zu einem wichtigen Absatzkanal entwickelt. Google zeigt die nach Relevanz sortierten Produkte in der sogenannten „One Box“ innerhalb der Suchergebnisse an. Der ehemals kostenfreie Dienst ist mittlerweile kostenpflichtig und funktioniert ähnlich wie die AdWords-Anzeigen. Um Google Shopping nutzen zu können, benötigt man ein Merchant-Center-Konto, in welchem die Produktinformationen hinterlegt werden, und ein AdWords-Konto, mit dem sich dann die Anzeigen erstellen lassen.

4) Social Media

Social Media Plattformen wie Facebook, Twitter, Pinterest und Co. sind schon lange kein digitaler Spielplatz für geltungsbedürftige Teenies mehr. Social Media ist nicht mehr aus dem Online-Marketing-Mix von Online-Shops wegzudenken. Denn wer möglichst nah an die eigene Zielgruppe herankommen möchte, muss dort präsent sein, wo sich potentielle Interessenten aufhalten. Bei Social Media geht es weniger um aggressive Vermarktung sondern eher darum, mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten. Dafür eignen sich sowohl eigene Social Media-Business-Seiten als auch die Eröffnung einer zielkundenrelevanten Gruppe z. B. bei Facebook oder LinkedIn.

Die Betreuung diverser Social Media-Kanäle ist ohne Frage mit Aufwand und zeitlicher Investition verbunden, daher empfiehlt es sich, die für die Produktnische und Zielgruppe relevantesten Plattformen zu fokussieren. Besonders bei individualisierten Produkten wie z. B. handgefertigtem Schmuck bieten sich bildbasierte Plattformen wie Instagram oder Pinterest besonders an. Ebenso bieten die meisten Social Media Portale eigene Werbefunktionen (Buyable Pins, Facebook und Instagram Ads) an, die aufgrund der genauen Zielgruppeneingrenzung eine sinnvolle Ergänzung zu Googles AdWords-Anzeigen darstellen können.

5) Foren

Am Puls der Zielgruppe. Foren bieten Shop-Betreibern die Möglichkeit, Bedürfnisse, Wünsche und Sorgen der Zielgruppe kennenzulernen und mit potenziellen Käufern zu kommunizieren. Wer in seinem Online-Shop Fitnessprodukte vertreibt, kann z. B. Mitglied in Foren werden, die sich mit Training, Ernährung und Rehabilitation beschäftigen. Wenn man bei Google nach der eigenen Nische plus „forum“ sucht (z.B. fitness „forum“), bekommt man, je nach Größe der Zielgruppe, eine Vielzahl an thematisch relevanten Foren angezeig. 

Screenshot Google
© Google | Screenshot

Um in Foren erfolgreich neue Kunden anzusprechen, gilt es einiges zu beachten. Bevor man auf den eigenen Web-Shop aufmerksam macht, sollte man zuerst im Forum aktiv werden, Beiträge verfassen und auf Fragen antworten. Wenn man sich einen Namen gemacht hat, kann man bei passenden Themen zum eigenen Shop oder Blog linken. Da Foren in der Regel sehr spamallergisch sind, sollte man hier mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Wer zu werblich auftritt, zieht nicht nur den Missmut der Mitglieder auf sich, sondern kann auch schnell aus dem Forum verbannt werden. Wer sich allerdings das Vertrauen der Mitglieder erarbeitet, hat gute Chancen, eine nachhaltige Besucherquelle geöffnet zu haben.