Facebook war bislang überaus positiv, was Rückmeldungen anging: Nutzer konnen Posts lediglich mit „Gefällt mir“ markieren, doch das war nicht bei allen Meldungen passend. Nun hat das Unternehmen die neuen Reaktionen vorgestellt. Der Like-Button wird um ganze sechs Emotionen erweitert. Einen "Dislike"-Button gibt es aber nicht.

Smartphone mit den neuen Reaktionen

Die neuen Reaktionen bei Facebook (Bild: Screenshot © Facebook via Chris Cox)

Bislang gab es bei Facebook nur die Möglichkeit, ein „Gefällt mir“ unter Meldungen und Posts zu setzen. Das drückt zwar eine überaus positive Lebenseinstellung aus, doch bei manchen Meldungen war ein „Gefällt mir“ einfach fehl am Platz: Nachruf auf einen Verstorbenen, Ende einer Beziehung, Naturkatastrophen mit vielen Opfern: Bei derartigen Meldungen wirkte ein positives Feedback mindestens zweifelhaft. In jüngster Zeit wurde das Verlangen nach einem Dislike-Button deshalb immer größer.

Liebe, Lachen, Freude, Erstaunen, Trauer, Wut

Facebook hat im September dann erklärt, einen solchen Button einzuführen – wenn auch nicht als „Dislike“, denn das wäre ebenso kurz gegriffen wie der Like-Button. Nun hat das Unternehmen die neuen Möglichkeiten vorgestellt und erweitert den Like-Button direkt um sechs Emotionen: Liebe, Lachen, Freude, Erstaunen, Trauer und Wut.

Die neuen emotionalen Reaktionen bei Facebook
So sehen die neuen Reaktionen aus (© Facebook via TechCrunch)

Facebook will die neuen Buttons TechCrunch zufolge zunächst in Spanien und Irland testen, bevor Änderungen vorgenommen werden oder das Feature für alle Nutzer ausgerollt wird. Die Wahl der Testmärkte fiel dabei auf diese beiden Länder, da sie eine große Nutzerbasis mit relativ wenigen internationalen Kontakten aufwiesen und damit als geschlossene Testgruppe gut funktionieren, wie Facebooks Produkt-Verantwortlicher Adam Mosseri erklärt.

Seiten-Betreiber können Rückmeldungen genauer auswerten

Die neuen Reaktion-Buttons sollen sowohl auf der mobilen als auch der Desktop-Version von Facebook integriert werden und für alle Posts zur Verfügung stehen. Das heißt, es spielt keine Rolle, ob es sich um Statusmeldungen von Freunden, Fan-Pages oder sogar Werbeanzeigen handelt. Die verschiedenen Emotionen werden in der mobilen Version beim Anklicken des Like-Buttons erscheinen, auf dem Desktop, sobald der Nutzer mit der Maus über „Gefällt mir“ fährt.

 

 

Today we’re launching a pilot test of Reactions — a more expressive Like button. As you can see, it’s not a “dislike” button, though we hope it addresses the spirit of this request more broadly. We studied which comments and reactions are most commonly and universally expressed across Facebook, then worked to design an experience around them that was elegant and fun. Starting today Ireland and Spain can start loving, wow-ing, or expressing sympathy to posts on Facebook by hovering or long-pressing the Like button wherever they see it. We’ll use the feedback from this to improve the feature and hope to roll it out to everyone soon.

Posted by Chris Cox on Donnerstag, 8. Oktober 2015

Ähnlich wie bei den bisherigen Likes will Facebook auch die verschiedenen Emotionen erfassen. „Für Seiten-Betreiber und Werbetreibende bedeutet diese Datenanalyse, dass sie schließlich auch in Facebooks Analytics-Dashboard verfügbar sein wird“, schreibt TechCrunch. „Somit können Social-Media-Manager, die heute bereits Shares und Likes von bestimmten Posts überwachen können, künftig ein viel genaueres Bild darüber bekommen, wie die Menschen emotional auf den Content im sozialen Netzwerk reagieren.“

Damit könnte Facebook wiederrum die Werbung besser ausspielen und den Nutzern relevantere Inhalte ausspielen.