Angeblich ist die Kommunikation via E-Mail veraltet – als Marketing-Kanal sogar schon tot. Dieses Gerücht hält sich hartnäckig, stimmt aber nicht. Gerade wenn man E-Mails mit modernen Formaten, wie zum Beispiel Videos, kombiniert, ist dies äußerst erfolgreich. Gastautor Christian Schmidt, CEO CleverReach, erklärt, warum Videos für das E-Mail-Marketing wichtig sind und wie man sie in den Newsletter einbindet.

Smart keyboard with color button, image and text

(Bildquelle Video und E-Mail-Marketing: LanKS via Shutterstock)

Bilder kommunizieren schneller als Text. Getreu dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ werden bildhafte Elemente in verschiedenster Weise in die Marken-Kommunikation eingebunden. Nicht selten sind Studien, die belegen, dass die Kaufentscheidung nach Rezeption eines entsprechenden Videos positiv beeinflusst wurde. Eine US-Studie beziffert dies mit rund 73 Prozent. Nur eine von vielen Zahlen, die den Wert von Videoinhalten im Marketing untermauert. Neben den positiven Effekten auf Kaufentscheidungen gibt es aber noch weitere gute Gründe, Videos zu nutzen:

  1. Aufmerksamkeit erregen

Die hohe Nutzung von Video-Inhalten im WWW erzeugt enorme Aufmerksamkeit. Videos werden gegenüber textlichen Inhalten bevorzugt und kommunizieren zudem schneller und gezielter.

  1. Zeitsparend

Eine Zeitersparnis stellt sich durch Videos auf beiden Seiten ein: Beim Sender und beim Empfänger. Komplizierte Sachverhalte werden für den User besser verständlich und der Versender kann seine Produkte schneller und effektiver erklären.

  1. Virale Chancen

Durch die virale „Kraft“ können sich Videos enorm schnell im Netz verteilen, was zusätzliche Aufmerksamkeit erzeugt.

  1. Videos sind gut für die Suchmaschinenoptimierung

Videoinhalte verbessern das Google-Ranking. Wie in Punkt 3. erörtert, erzeugen Videos hohe Aufmerksamkeiten, die Google positiv einordnet.

Trotz begrenztem Datenvolumen mit bewegten Bildern kommunizieren

Stellt sich also die Frage: Wie lassen sich diese Erkenntnisse für das E-Mail Marketing einsetzen? Denn leider sind die Video-Möglichkeiten aufgrund begrenzter Datenvolumina für Newsletter arg beschränkt.

Hierfür haben wir einige Tipps definiert:

Animierte GIF-Dateien, die aussehen wie ein Video mit Play-Button

Auch wenn keine Videos in Newslettern „verbaut“ werden können, so kann man jedoch videoartig aussehende GIF-Animationen einsetzen. Für den Leser erscheint es so, als wäre das Video fester Teil des Newsletter-Contents. Per „Klick“ auf den Play-Button werden die Leser dann auf eine Landing Page geleitet, auf der das „wirkliche“ Video eingebettet ist. Hierbei ist der zusätzlich Benefit, dass bereits ein Klick und ein Webseiten-Besuch generiert sind. Der Leser ist bereits dort, wo er auch hin soll. Hierbei sollte man nicht nur einen Play-Button samt GIF nutzen, sondern einen Screenshot des Videos als „Köder“ hinzunehmen. Zur Optimierung dieser „Splash-Screens“ können noch A/B Tests durchgeführt werden, um zu erfahren, welcher Screenshot häufiger zum Klick animiert.

Videos per Autoplay starten

Fest in unserem alltäglichen Surf-Habitus verankert, sollte ein Video per „Klick“ auf den Play-Button starten. Man sollte diese Regel nicht brechen und damit für Frustration bei den Lesern sorgen. Auch wenn jeder „Klick“ wichtig ist, sollte man es sich an diesem Punkt sparen. Daher muss das Video nach dem Klick im Newsletter direkt auf der Landing-Page starten.

Die optimale Videolänge beträgt 30-60 Sekunden

In der Regel sollten die Videos eher als „Happen“ eingesetzt werden. Es wird davon abgeraten, enorm lange Videos einzusetzen, da dort eine hohe Abbruchrate zu erwarten ist. Die optimale und empfohlene Länge liegt zwischen 30 und 60 Sekunden. Wer gut segmentiert, kann Leser, die in der Customer Journey fortgeschrittener sind, mit längeren- bzw. optimierten Videos versorgen.

Videoinhalte auf jeweiligen User abstimmen

In einer gut ausgearbeiteten E-Mail Marketing Strategie können die Videoinhalte auf einen entsprechenden User abgestimmt werden. Während der „Buying Journey“ gilt es, entsprechende Videos für die jeweiligen Stufen zu produzieren. So macht es keinen Sinn einen neuen Interessenten mit einer 10-minütigen Produktdemo zu locken. Gerade für neue Interessenten sind kurze prägnante Videos wichtig, um niemanden zu überfordern. In der Folge können weitere Videos Schritt für Schritt zum Kauf hinführen. Andersherum müssen erfahrende User auf anderen Wegen zur Konvertierung gebracht werden. Hier macht es Sinn verschiedene Stufen während der „Journey“ zu definieren, zu denen einige Fragen häufiger auftauchen. Die aufbereiteten Videos müssen genau diese Fragen zum richtigen Zeitpunkt beantworten können.

Niemals eine CTA zum Ende des Videos vergessen

Die Wirkung von klaren „Call-to-Actions“ ist unbestritten. Aber diese wird oft nach Ende eines Videos vergessen. Der „Next Step“ muss klar kommuniziert werden. Das können zum Beispiel Verlinkungen zu entsprechenden Case Studies anderer User sein. Zudem kann dazu aufgerufen werden, das Video in sozialen Netzwerken zu teilen. Es muss unbedingt verhindert werden, dass der User die Webseite nach dem Video verlässt.

Wichtig: Alles messen und auswerten

Oberstes Credo im E-Mail Marketing ist das Auswerten aller Aktivitäten. Mittels E-Mail Marketing Services wie CleverReach werden wichtige Daten erhoben, die der User in der Folge zur Optimierung seiner Newsletter einordnen kann. Das gilt auch für den Einsatz von Videos.

2015 ist das Jahr des Video-Marketings. 93 Prozent aller Marketer geben an, Videos für Online-Marketing einzusetzen. Warum sollte dieser Trend also vor dem Newsletter Halt machen und das enorme Potenzial nicht ausgeschöpft werden? Videos erzielen bewiesenermaßen höhere Klickraten als Texte und das sollte man sich zu Nutze machen - kanalübergreifend.

 

Über den Autor:

Christian Schmidt, CEO CleverReachChristian Schmidt ist CEO bei dem international führenden E-Mail-Marketing Unternehmen CleverReach. Dem cloud-basierten E-Mail-Marketing-Dienstleister (SaaS) vertrauen weltweit über 90.000 Kunden in mehr als 150 Ländern. Schmidt verfügt über langjährige Erfahrungen im nationalen und internationalen E-Commerce Business. Vor dem Eintritt bei CleverReach war Schmidt als Gründungs-Geschäftsführer bei der Friesland Versand GmbH tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen u.a. Image Source in London und die Masterfile European Headquarters in Düsseldorf.