Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Medien-Allianz verklagt Google
  • Temu wird in den USA zum Marktplatz
  • Zahl der Insolvenzen soll weiter steigen

 

Eine Initiative aus über 30 europäischen Medienhäusern hat jetzt vor einem Gericht in Amsterdam Klage gegen Google eingereicht. Wie es beim Handelsblatt heißt, wird der Alphabet-Tochter dabei wettbewerbswidriges Verhalten vorgeworfen, welches bei den Medienhäusern zu hohen Verlusten möglicher Werbeeinnahmen führte. Als Schadensersatz soll Google jetzt 2,1 Milliarden Euro zahlen.

Die Klage, welcher sich aus Deutschland unter anderem die Axel-Springer-Gruppe sowie der Burda Verlag angeschlossen haben, stützt sich auf ein ähnlich geartetes Urteil aus Frankreich. Das Land hat Google 2021 wegen Fehlverhaltens im Werbegeschäft eine Strafe von 220 Millionen Euro aufgebrummt.

Das Werbegeschäft macht bei Google einen Hauptanteil am Gesamtgewinn aus. Im Jahr 2022 waren es mit 224,5 Milliarden US-Dollar nahezu 80 Prozent des Gewinns. Angesichts dieser Marktmacht erwägt die Europäische Union gar, den Konzern zum Abtreten der Sparte zu zwingen.

Temu öffnet sich in den USA für Dritthändler:innen

Auch der chinesische Billiganbieter Temu folgt jetzt der natürlichen Evolution des E-Commerce: Wenn du groß genug bist, wächst du als Marktplatz noch weiter. Zumindest in den USA soll sich die Plattform so jetzt Dritthändler:innen öffnen, wie Fashionnetwork unter Berufung auf Berichte des Wallstreet Journal schreibt. 

Mit der Öffnung könnte Temu für mehr Vertrauen bei US-Verbraucher:innen sorgen, die künftig auch Waren von heimischen Händler:innen erwerben können. Ob letztere aber das Preisniveau Temus halten können, bleibt abzuwarten. Bereits in der Vergangenheit nutzte der zum chinesischen Konzern Pinduoduo gehörende Online-Händler die USA als internationales Testfeld. Auch die Öffnung für europäische Händler soll bereits in Planung sein.

Allianz-Tochter rechnet mit weiterem Anstieg an Firmenpleiten

Offenbar ist noch kein Ende bei den hiesigen Unternehmenspleiten in Sicht. Nach Schätzungen der Allianz Trade sollen diese 2024 um weitere 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ansteigen. Wie die Tagesschau berichtet, wäre es der dritte Anstieg in Folge. Die Allianz Trade ist ein Tochterunternehmen der Allianz Versicherungsgruppe und sichert hauptsächlich Firmenkredite ab. 

Besonders hart treffen soll es den Analysten zufolge das Bau- sowie Gastgewerbe. Die anhaltend schlechte Verbraucherstimmung belastet dabei Restaurants massiv. Steigende Baustoffkosten und mangelnde Aufträge führen zum Stillstand der Baubranche. Eine leichte Entspannung erwartet die Allianz Trade frühestens ab 2025. Dann soll sich die Zahl der Insolvenzen bei „nur noch“ rund 20.000 pro Jahr einpendeln.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com